Tausende Menschen sind am Samstag in Rio de Janeiro Schlange gestanden, um das neue „Museu do Amanhã” (Museum von Morgen) zu besichtigen. Der spektakuläre Bau im Herzen Rio de Janeiros, der aus der Hand des spanischen Architekten Santiago Calatrava stammt, gilt schon jetzt als neues Postkartenmotiv der Stadt am Zuckerhut. Das futuristische Gebäude soll laut Calatrava den Blütenstand einer Bromelie nachahmen, die in den Regenwäldern Brasiliens heimisch ist. Es setzt zudem auf die Nachhaltigkeit. Etwa 5.400 Solarpanels sind auf einer Dachstruktur installiert, die sich wie Flügel bewegen, um das beste Licht einzufangen. Gekühlt wird das Gebäude mit Hilfe des Meerwassers, das in Wasserspiegel gepumpt und vor der Rückgabe ins Meer gefiltert wird.
Fünf Jahre waren notwendig, um das etwa 55,4 Millionen Dollar teure Gebäude und die Außenanlagen zu konstruieren. Insgesamt sind es 15.000 Quadratmeter gebaute Fläche, die wie auf einer Landzunge in die Guanabara-Bucht hineinreichen. Einzigartig ist ebenso das Ausstellungskonzept, das mit modernster Technik und interaktiven Installationen den Weg vom Gestern über das Heute aufzeigt und über das Morgen spekulieren lässt. In einem 360° Dom erlebt der Besucher in wenigen Minuten die Entstehung des Universums. Mit Hilfe von interaktiven Panels können Besucher erfahren, wie ihre Entscheidungen und Aktivitäten die Zukunft beeinflussen.
Der Öffentlichkeit übergeben wurde das am Donnerstag mit Ehrengästen aus Politik und öffentlichem Leben eingeweihte Museum von Morgen am geschichtsträchtigen Praça Mauá am Samstag (19.). Architektur, Museum und ein 36-stündiges Fest haben dabei bereits in der ersten Stunde 3.800 Besucher angezogen und alle Erwartungen übertroffen. Angesichts der Menschenmassen zogen es aber Etliche vor, das Museum erst nach Mitternacht kennen zulernen, schließlich war es rund um die Uhr von Samstagmorgen bis Sonntagabend geöffnet.
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