Brasilien hat in nur einem Jahr 1,5 Millionen Arbeitsplätze verloren. Allein im November sind über 130.000 Arbeitsstellen in verschiedenen Sektoren gestrichen worden. Seit 1992 ist dies der stärkste Rückgang. Die Zahl der Arbeitslosen wird nach Angaben des Statistikamtes IBGE auf 7,5 Prozent beziffert.
Mit dem Ergebnis vom November ist die Zahl der Stellenstreichungen zum achten Mal in Folge gestiegen, während im vergangenen Jahr im gleichen Monat noch 8.831 neue Stellen geschaffen wurden. Betroffen ist von dem Stellenabbau vor allem der Industriesektor, wie aus dem Bericht des Arbeitsministeriums hervorgeht. Allein im Industriebereich sind 77.341 Arbeitsplätze weggefallen. Besonders betroffen ist dabei der Textilsektor, auf den 14.655 Entlassungen entfallen, gefolgt vom Chemiesektor mit 12.589 Entlassungen.
Nicht recht viel besser sieht es im Bausektor aus, der jahrelang als Wirtschaftsmotor des südamerikanischen Landes galt. Dort ist es im November zu 55.585 Ausstellungen gekommen. Ein Rückgang von 23.312 Stellen wurde im Dienstleistungsbereich verzeichnet.
Der einzige von acht Sektoren, der im November keine sinkenden Zahlen vermeldet hat, ist der Handel. Dort ist es zu 52.592 Neueinstellungen gekommen. Diese deuten allerdings keineswegs auf eine Verbesserung in diesem Bereich hin. Vielmehr handelt es sich bei ihnen vor allem um temporäre Arbeitsplätze, um den zusätzlichen Bedarf in der Weihnachts- und Ferienzeit abzudecken, die in Brasilien bis zum Ende des Karnevals geht.
Einen Rückgang hat es ebenso bei der Produktivität der Industrie gegeben. Er wird mit 7,8 Prozent im Vergleich zum Oktober angegeben. Mehr produziert haben lediglich Bergbau und Öl-Unternehmen, mit einer Zunahme von 6,3 Prozent. In der Bilanz drückt sich dies jedoch angesichts der stark gesunkenen Weltpreise für Eisenerz und Öl nicht aus.
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