Seit 669 Tagen ist der bei einem umstrittenen Gerichtsverfahren in Venezuela zu knapp 14 Jahren Freiheitsentzug verurteilte Oppositionspolitiker Leopoldo López in Haft. Jetzt haben die zehn größten Tageszeitungen Lateinamerikas den politischen Gefangenen zur „Persönlichkeit des Jahres“ gekürt. Begründet hat die „Grupo de Diários América“ (GDA) ihre Wahl unter anderem mit dem „unermüdlichen Kampf López für die Demokratie“.
López ist am 18. Februar 2014 unter dem Vorwurf zur Gewalt und einem Aufruf zum Umsturz gegen das Links-Regime Venezuelas festgenommen worden. Während seiner bisher 22 monatigen Haft im Militärgefängnis Ramo Verde haben Persönlichkeiten aus der ganzen Welt, wie Pabst Franziskus, Landesoberhäupter und Ex-Präsidenten, Menschenrechtsverteidiger, die UNO und viele andere seine Freilassung gefordert. Verglichen wurde sein Freiheitsentzug bereits mit dem Nelson Mandelas.
Einschüchtern lässt sich López durch die Strafe jedoch nicht. Er hat vielmehr erklärt, dass das ab Januar mehrheitlich von der Opposition besetzte Parlament schnellstmöglich einen legalen Weg suchen sollte, um das Land aus der „Katastrophe“ zu führen. Angesichts der großen Ungerechtigkeiten unter denen das venezuelanische Volk leide, gebe es keinen Platz für politisches Kalkül und persönliche Präferenzen, so López in einem in einer Tageszeitung veröffentlichten Interview. Darin verweist er ebenso auf drei Möglichkeiten für einen „friedlichen“ und mit der Konstitution konformen Wandel, vorzeitige Wahlen, ein Referendum oder die Einberufung einer verfassungsgebenden Versammlung.
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