Prostituierte haben in Kolumbien künftig eine Anlaufstelle. In dem südamerikanischen Land ist die erste Gewerkschaft für SexarbeiterInnen gegründet worden. Aktiv unterstützt hat diesen Schritt der Arbeiterverband Kolumbiens (CTC). Die freiwillige Prostitution selbst ist in dem Land seit einem Beschluß des Obersten Verfassungsgerichtshofes im Jahr 2010 als Beruf anerkannt. Der Impuls zur Gründung der Gewerkschaft „Sintrasexco“ ist von 28 Frauen aus Bogotá ausgegangen. Sie waren sich einig, dass die beste Form, ihre starke Gefährdung bei der Ausübung ihres Berufes zu verringern und bessere Arbeitskonditionen zu erreichen, ein Zusammenschluss und die Gründung einer Gewerkschaft ist. Sie haben deshalb beim Arbeitsministerium Kolumbiens die erste Gewerkschaft dieser Art registriert. Beraten wurden sie dabei vom Arbeiterverband CTC, der ihnen über die Frauenabteilung ebenso geholfen hat, ihre Idee voranzutreiben.
Der CTC sieht die freiwillige Prostitution als eine Arbeit an, die Rechte für diejenigen mit sich bringt, die sie in ihren verschiedenen Formen ausüben. Von Mirta Rodríguez, Mitglied des Exekutivkomitees des CTC, wird allerdings eine vorhergehende Überzeugungsarbeit innerhalb der Organisation eingeräumt. Eingerichtet wurde zudem eine eigene Abteilung, um dem Bestreben der Prostituierten nachkommen zu können.
Vorerst gibt es lediglich in Bogotá eine Niederlassung der Sintrasexco. Geplant ist jedoch, auch in anderen Städten des Nachbaelandes von Venezuela Niederlassungen einzurichten. Laut Rodríguez ist es eines der Ziele der Gewerkschaft der SexarbeiterInnen, etwa 600 Frauen als Mitglieder zu gewinnen, die Mehrheit von ihnen in Bogotá, Cali, Bucaramanga, Cartagena, Medellín und Pasto.
Hervorgegangen ist die Gewerkschaft aus einem Prozess, der 2013 von einer Gruppe von Prostituierten eingeleitet wurde, die von Fidelia Suárez angeführt wurde. Sie ist nun die erste Präsidentin der Sintrasexco.
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