Die Rating-Agentur Moody’s hat in einem am Montag (5.) vorgelegten Bericht Finanzschwierigkeiten für lateinamerikanische Öl-Unternehmen prognostiziert. Betroffen sind unter anderem Petrobras (Brasilien), Pemex (Mexiko) und PDVSA (Venezuela), die unter den niedrigen Ölpreisen, dem hohen Angebot und die Abwertung der Landeswährungen schon 2015 mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten.
Der Preisverfall für Rohstoffe wird in den nächsten Monaten die Investitionen in den Sektor verringern, weshalb sie ihr Kapital und ihre Produktion reduzieren müssen. Die Folge wäre ein hohes Finanzrisiko. Fällige Verbindlichkeiten zwischen 2016 und 2017 der abgewerteten Pemex, Petrobras und PVSA würden außerdem Import- und Kapitalkosten der staatlichen Unternehmen erhöhen. Nach dem Bericht der Ratingagentur würde nicht einmal eine Sparpolitik die zu erwartenden Verluste vermeiden können. Notwendig wäre vielmehr eine Refinanzierung der staatlichen Öl- und Energieunternehmen.
Für Mexiko und Venezuela sieht Moody’s für 2016 einen Rückgang der Erdöl- und Erdgasförderung in Höhe von drei Prozent. Brasilien und Argentinien werden indes eine Steigerung verzeichnen. Allerdings wird ihre Produktion um weniger als zehn Prozent anwachsen. Hervorgehoben werden in dem Bericht Pläne der brasilianischen Petrobras, Vermögenswerte zu veräußern, um die Konten auszugleichen. Die mexikanische Pemex sei hingegen auf der Suche nach neuen Partnern, um ihren Kapitalbedarf zu reduzieren und die Schulden zu finanzieren.
Auch wenn die staatlichen Ölunternehmen von ihren Regierungen unterstützt werden, hätten Brasilien, Argentinien und Venezuela eine „relativ schwache“ Finanzbasis. Eine Ausnahme stellten in diesem Punkt Chile und Mexiko dar.
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