Der meistgesuchte Drogenboss der Vereinigten Staaten und Mexikos ist festgenommen. Joaquín Guzmán Loera („El Chapo“) ist der Polizei bei einer Überraschungsaktion ins Netz gegangen. Wie es heißt, ist er in den frühen Morgenstunden am Freitag (8.) in seinem Geburtsort Los Mochis verhaftet worden, nachdem es zu einem Schußwechsel gekommen ist. Die Festnahme El Chapos hat Mexikos Präsident, Enrique Peña Nieto, über Twitter bekannt gegeben. „Mission erfüllt: Wir haben ihn. Ich möchte die Mexikaner informieren, dass Joaquín Guzmán Loera festgenommen wurde“, schrieb Peña Nieto am Freitagnachmittag. Er war die vergangenen Monate im Kreuzfeuer der Kritik gestanden, da dem Drogenboss im Juli eine Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano gelungen und mehrere Versuche zur Festnahme fehlgeschlagen waren.
Dass die Behörden auf die Spur des Kriminellen gekommen sind, ist einer Anzeige zu verdanken, bei der es hieß, dass sich in einem Nachbarhaus in Los Mochis bewaffnete Personen aufhalten sollen. Bei dem intensiven Schusswechsel sollen fünf Menschen ums Leben gekommen und ein Soldat verletzt worden sein. Berichtet wird ebenso von der Festnahme weiterer sechs Personen und der Beschlagnahmung vier gepanzerter Fahrzeuge, Gewehre, Pistolen und einem Granatwerfer.
El Chapo war im Februar 2014 festgenommen worden. Im Juli 2015 gelang ihm eine aufsehenerregende Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano über einen von seinen Kumpanen gebauten Tunnel, der sogar mit Klimaanlagen ausgestattet war. 2001 ist der heute mutmaßlich 58-Jährige mit Hilfe eines Wäscherei-Lieferwagens ebenso aus einer Haftanstalt entkommen. Damals soll er mindestens 62 Personen bestochen haben, unter ihnen der damalige Gefängnisdirektor.
Guzmán gilt als größter Drogenboss Mexikos. In den USA ist er ebenso wegen Drogenhandels angeklagt. Jetzt wird mit einer Auslieferung gerechnet, zumal Mexiko erst unlängst andere Bandenbosse an das Nachbarland ausgeliefert hat.
Aus einem US Knast kommt der nicht mehr so schnell heraus. Bei einer lebenslänglichen Haftstrafe nur noch im Sarg.