Der am 8. Dezember 2015 in Coyhaique (Stadt im Süden des südamerikanischen Anden-Staates Chile und Hauptstadt der Región de Aysén) verstorbene US-Umweltaktivist und Öko-Unternehmer Douglas „Doug“ Tompkins hat dem chilenischen Staat rund 400.000 Hektar Landfläche in Patagonien vermacht. Nach Angaben seiner Witwe Kristine McDivitt soll das Land in Nationalparks umgewandelt werden, ein entsprechendes Verfahren soll durch Präsidentin Michelle Bachelet formalisiert werden.
Tomkins, Öko-Unternehmer sowie Gründer und ehemaliger Chef der Textilmarken „The North Face“ und „Esprit Holdings Limited“, entwickelte über die Jahre ein zunehmendes ökologisches Bewusstsein und eine kritischere Einstellung zur Textilindustrie. 1989 zog er nach Chile und erwarb in Patagonien (südliches Argentinien und Chile) riesige Gebiete, um Nationalparks zu schaffen. Er stieg damit zum größten Privatgrundbesitzer in seiner Wahlheimat auf. Von 1992 bis 1994 kaufte er in Chile rund 4.000 Quadratkilometer Land auf einem Gebiet, das sich vom Stillen Ozean bis zu den Höhenzügen der Anden an der Grenze zu Argentinien hinzieht. Insgesamt gehören Tompkins 10.000 Quadratkilometer Land in Chile und Argentinien, die Fläche entspricht etwa der Hälfte von Mecklenburg-Vorpommern.
Der 72-jährige starb an den Folgen einer Unterkühlung, die er erlitt, als sein Kajak in Folge von starkem Wind bei einer Fahrt auf dem Lago General Carrera kenterte. Bevor er starb äußerte er gegenüber seiner Ehefrau den Wunsch, die komplette Landfläche dem chilenischen Staat zu schenken. „Seine einzige Bedingung war, dass der Staat die Verantwortung übernimmt und die Öffentlichkeit Zutritt zu den Parks erhält. Wenn wir zusammenarbeiten und der chilenische Staat die Spende akzeptiert, wird dies die größte private Landspende aller Zeiten sein“, so Kristine McDavitt, die sich bereits mit Präsidentin Bachelet am Donnerstag (20.) im Regierungspalast „Palacio de La Moneda“ getroffen hat, in einem Interview.
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