Über 3.000 Touristen besuchen jeden Tag den Nationalpark Los Glaciares im südlichen Argentinien. Alle haben die Hoffnung, eine der auffälligsten Erscheinungen der Welt beobachten. Zuletzt war es am 4. März 2012 so weit. Tausende beobachteten den teilweisen Abbruch eines Eisberges am Perito-Moreno-Gletscher. Der Gletscher ist Teil des Campo de Hielo Sur, eines riesigen kontinentalen Gletschergebietes in den Südamerikanischen Anden und Teil des als UNESCO-Weltnaturerbe eingestuften Nationalparkes Los Glaciares. Er befindet sich in Patagonien im Südwesten Argentiniens in der Provinz Santa Cruz.
Das Brechen des Perito Moreno ist ein Phänomen, das zuvor in den Jahren 1988, 2004, 2006 und 2008 auftrat. Pro Tag schiebt sich die Eismasse ungefähr einen Meter vorwärts. Dabei trifft ein Teil des Gletschers auf einen Gegenhang und blockiert so etwa alle vier bis zehn Jahre einen Nebenarm des Lago Argentino, den Brazo Rico. Dadurch steigt der Seespiegel im südlichen Teil dieses Arms an. Wenn der Wasserspiegel des Brazo Rico so stark gestiegen ist, dass die Eismassen dem Druck des Wassers nicht mehr standhalten können, kommt es zum Zusammenbruch der Barriere. Der Zusammenbruch dieser Barriere ist eines der eindrücklichsten Naturschauspiele und lockt jedes mal unzählige Touristen und Dokumentarfilmer zum Gletscher.
Obwohl es unmöglich ist, den exakten Zeitpunkt des Bruchs vorauszusagen, wird das Ereignis in „Kürze“ erwartet. Der Wasserstand des Brazo Rico hat bereits die Höhe von 8,60 Meter erreicht, höher als in den vergangenen zwei Perioden. Laut lokalen Wissenschaftlern steigt der Pegel zwischen 3 und 5 Zentimeter pro Tag. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte der Bruch des Gletschers besonders spektakulär ausfallen.
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