Venezuela – Kolumbien: Die Tragödie der Wayúu

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Im südamerikanischen Land Kolumbien leben rund 145.000 Angehörige der Wayúu (Fotos: vtv.gob.ve/Sociedad Colombiana de Pediatría)
Datum: 14. Februar 2016
Uhrzeit: 13:28 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Kolumbien leben rund 145.000 Angehörige der Wayúu, die etwa 20 Prozent der gesamten indigenen Bevölkerung des Landes entsprechen. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Reorganisation von illegalen bewaffneten Gruppen, die sich die Gebiets-Kontrolle über die für den Drogenhandel nach Venezuela wichtige Region verschaffen wollen, waren die Ureinwohner in den letzten Jahren bereits einer zunehmenden Zahl von gezielten Morden, Todesdrohungen, Einschüchterungen, Erpressung und gewaltsamer Vertreibung ausgesetzt. Der im September 2015 von Venezuela initiierte Grenzkonflikt mit Kolumbien hat die Situation der Wayúu Gemeinde in Kolumbien noch verschärft, ebenfalls sind die Indigenen zunehmend vom Wetterphänomen „El Niño“ bedroht. Wasser ist genauso wichtig wie selten in der Region Alta Guajira im Nordosten Kolumbiens, viele der indigenen Gruppen haben seit drei Jahren keinen Regen mehr gesehen. Laut verschiedenen Nichtregierungsorganisationen starben in den letzten drei Jahren alleine im Departement La Guajira (im äußersten Nordosten Kolumbiens) 400 indigene Kinder an Unterernährung und Hunger. Kindersterblichkeit und akute Unterernährung sind zu einer permanenten Tragödie für die Wayúu geworden.

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Der größte Steinkohlentagebau Lateinamerika (El Cerrejón) befindet sich in La Guajira. Kohleförderung macht 56% des BIP der im Südosten an Venezuela grenzenden Region aus. Millionen von US-Dollar an Lizenzgebühren verschwinden im Abfluss der Korruption und verhindern dringend benötigte Investitionen zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung. Während die lokale Mafia im Geld schwimmt, wachsen Armut, Hunger und die Zahl der Kinder, die in der Region an chronischer Unterernährung sterben. Die kolumbianische Gesellschaft für Kinderheilkunde bezeichnet die Unterernährung bei Kindern als ein chronisches Problem. Laut ihrer Statistik gehen in den indigenen Gemeinden Guainía, Vichada, Guajira, Vaupés, Chocó und Amazonas mehr als die Hälfte der Todesfälle bei Kindern auf Mangelernährung zurück. Ein Kind in dieser Region hat ein 24-mal höheres Risiko an Unterernährung zu sterben, als der Rest der kolumbianischen Kinder.

Präsident Juan Manuel Santos räumte ein, dass eine Reihe von Kindern an Unterernährung gestorben ist. Das Staatsoberhaupt sprach von einer nationalen Schande und kündigte ein Paket von Sofortmaßnahmen an (Wasser, Bildung, Gesundheit und Infrastruktur), um Krise der Wayúu in Guajira zu lindern.

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