In den Bioethanolwerken Deutschlands wurden im Jahr 2015 insgesamt 739.821 Tonnen Bioethanol aus den nachwachsenden Rohstoffen Industrierüben und Futtergetreide produziert, dies sind 12.940 Tonnen bzw. 1,8 Prozent mehr als im Jahr 2014. Auf der Grundlage heimischen Futtergetreides wurden 467.273 Tonnen Bioethanol hergestellt, ein Minus von 8.689 Tonnen, d.h. 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. (Der Anteil des dabei verarbeiteten Futtergetreides an der gesamten deutschen Getreideernte von 44,9 Millionen Tonnen beläuft sich auf 3,4 Prozent.) Aus Industrierüben wurden 264.665 Tonnen Bioethanol hergestellt, ein Plus von 21.951 Tonnen, d.h. 9,0 Prozent mehr als im Jahr 2014. Dies entspricht einer Rohstoffmenge von 2,0 Millionen Tonnen Industrierüben an der auf insgesamt 20,5 Millionen Tonnen geschätzten deutschen Zuckerrübenernte im Jahr 2015/16 (9,8 Prozent). Aus sonstigen Stoffen, wie zum Beispiel Resten und Abfällen aus der Lebensmittelindustrie, wurden 7.884 Tonnen Bioethanol hergestellt. Im Vorjahr waren es 8.205 Tonnen (-3,9 Prozent). Etwa ein Drittel der pflanzlichen Rohstoffe wird zu Bioethanol verarbeitet, sonstige pflanzliche Inhaltsstoffe fließen in Produkte wie Proteinfuttermittel aus Getreide, Kraftfutter aus Industrierüben und sonstige Produkte für die Lebens- und Futtermittelindustrie wie beispielsweise Hefe oder Gluten.
Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe: „Der anhaltende Produktionszuwachs der deutschen Bioethanolwirtschaft ist ein Beweis für die Leistungsfähigkeit und hohe Energieeffizienz der Anlagen, die für die Wettbewerbsfähigkeit im Rennen um die besten Werte für Treibhausgaseinsparung bedeutsam ist. Bei der Herstellung von Bioethanol wurde bereits 2014 die gesetzliche CO2-Mindesteinsparung von 35 Prozent gegenüber fossilem Benzin deutlich übertroffen. Im Jahr 2015 erzielte Bioethanol, das in Deutschland als erneuerbarer Treibstoff in Super und Super E10 beigemischt ist, sogar eine durchschnittliche CO2-Minderung von 66 Prozent gegenüber fossilem Benzin. Dies ist ein hervorragender Wert für den Wettbewerb um effizienten Klimaschutz im Verkehr, denn nach der Erneuerbare Energien-Richtlinie müssen Biokraftstoffe erst ab 2017 eine Mindesteinsparung von 50 Prozent im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen erreichen.“ Dietrich Klein: „Für die aktuelle Diskussion um größere Anstrengungen für eine Energiewende im Verkehr sind Fakten wichtig. Mit dem in Deutschland produzierten und als Beimischung zu den Kraftstoffsorten Super und Super E10 sowie im Benzinadditiv ETBE verwendeten Bioethanol wurden insgesamt 1,1 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 im Verkehr eingespart.“
Als Bioethanol (auch Agro-Ethanol) bezeichnet man Ethanol, das ausschließlich aus Biomasse oder den biologisch abbaubaren Anteilen von Abfällen hergestellt wurde und für die Verwendung als Biokraftstoff bestimmt ist. Wird das Ethanol aus pflanzlichen Abfällen, Holz, Stroh oder ganzen Pflanzen hergestellt, bezeichnet man es auch als Cellulose-Ethanol. Ethanol kann als Kraftstoffbeimischung in Mineralölderivaten für Ottomotoren (Ethanol-Kraftstoff), als reines Ethanol (E100) oder zusammen mit anderen Alkoholen (z. B. Methanol) als Biokraftstoff verwendet werden. Brasilien war bis 2005 der weltweit größte Hersteller und Verbraucher, wurde mittlerweile aber von den Vereinigten Staaten überholt.
Es ist eine Schande, daß Lebensmittel für Biosprit
verschwendet werden!!!!!!