Nach Argentinien (Präsidentschaftswahl) und Venezuela (Parlamentswahlen) hat der Links-Populismus in Lateinamerika eine neue Niederlage erlitten. Boliviens Präsident Evo Morales ließ die Bevölkerung des südamerikanischen Binnenstaates über eine von ihm angestrebte Verfassungsänderung abstimmen. Durch eine Änderung des Artikels 168 der Magna Charta strebte der 56-jährige zusammen mit seinem Vizepräsidenten Álvaro García Linera eine nochmalige Wiederwahl an und wollte – im Falle eines Wahlsieges – eine bisher nicht mögliche vierte Amtszeit erreichen. 6.243.079 Wahlberechtigte lieferten ein Zeugnis demokratischer Reife und lehnten die von der Regierung geplante Verfassungsänderung ab. Nach Auszählung von 82,5% der übertragenen Datensätze votieren 54% für „Nein“ und 46% mit „Ja“ (laut Angaben der Wahlbehörde – 01:15 Uhr MEZ). Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat die quälend langsame Auszählung der Wahlkreise bemängelt, die Wahlbeobachtungsdelegation sprach von Unregelmäßigkeiten bei der Durchführung der Volksabstimmung – schloss aber jeden Betrug aus.
„Wir haben Unregelmäßigkeiten und Fehler beobachtet, aber wir reden hier nicht über vorsätzlichen Betrug um die Ergebnisse zu verfälschen“, gab der Leiter der Delegation und ehemalige Präsident der Dominikanischen Republik, Leonel Fernández, bekannt. Er wies darauf hin, dass die Organisation bis zur Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses in Bolivien bleiben werde. Nach Meinung internationaler Beobachter könnte dies noch Tage dauern.
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