Der weltgrößte Eisenerzförderer Vale ist im vergangenen Jahr angesichts des heftigen Verfalls der Rohstoffpreise und der brasilianischen Landeswährung tief in die roten Zahlen gestürzt und verbuchte nach eigenen Angaben einen Verlust von 44,2 Milliarden Reais (11,2 Milliarden US-Dollar). Das neben der Rio Tinto Group und BHP Billiton eines der drei größten Bergbauunternehmen der Welt hatte vor einem Jahr noch 657 Millionen Dollar verdient. Hauptgrund für den Verlust waren Abschreibungen auf Minen, der operative Gewinn halbierte sich fast auf 7,1 Milliarden Dollar.
Vale ist mit einem Marktanteil von über 35 Prozent der größte Eisenerz-Exporteur der Welt. Durch diese beherrschende Marktstellung hat der Konzern einen großen Einfluss auf den Weltmarktpreis und profitiert von einem Wettbewerbsvorteil: Das meiste Erz wird in Brasilien gefördert, die Lohnkosten sind sehr niedrig. Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen stark gebeutelt. Der Rückgang von 47% des Real gegenüber dem US-Dollar und ein Verlust der internationalen Preise pro Tonne Eisenerz von 96,7 US-Dollar im Jahr 2014 auf 55,5 US-Dollar im Jahr 2015 (-43%) knickten die Bilanzen. Ebenfalls fiel der Preis für eine Tonne Nickel um 30%, Kupfer um 20% und 18% bei metallurgischer Kohle.
Alleine im vierten Quartal 2015 betrugen die Verluste 8.569 Milliarden US-Dollar. Am 5. November 2015 waren in einem Stadtteil der Stadt Mariana im Bundesstaat Minas Gerais zwei Abraumdämme eines Eisenbergwerks gebrochen. Dabei starben mindestens 16 Menschen, über 60 Millionen Kubikmeter Schlamm flossen über mehrere Flüsse in Richtung Atlantik und verseuchten auf einer Länge von über 850 Kilometern die Region. Der Besitzer des Bergwerks ist der brasilianische Bergbaukonzern Samarco Mineração SA, ein Joint Venture zwischen dem brasilianischen Bergbaukonzern Vale und dem britisch-australischen Rohstoffunternehmen BHP Billiton, die jeweils 50 Prozent der Aktien hielten. Am Mittwoch (23.) gaben die brasilianischen Behörden bekannt, dass der Präsident des Unternehmens Ricardo Vescovi und sechs weitere Führungskräfte des Totschlags angeklagt werden. Schadensersatzforderung und daraus resultierende Rückstellungen liegen bei weit über 5 Milliarden US-Dollar.
Leider kein Kommentar vorhanden!