Der argentinische Jurist und Sonderstaatsanwalt Natalio Alberto Nisman war für die Ermittlungen zum Bombenanschlag auf das AMIA-Gebäude von 1994 verantwortlich. Er beschuldigte die ehemalige argentinische Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und andere hochrangige Funktionäre, dass sie die Aufklärung des Terrorattentates zu verhindern versuchten und gleichzeitig den mutmaßlichen iranischen Drahtziehern Straffreiheit gewähren wollten. Wenige Stunden vor seiner Anhörung im argentinischen Nationalkongress wurde er am Abend des 18. Januar 2015 in seiner Wohnung erschossen aufgefunden. Seine Leiche wies eine Schusswunde am Kopf auf, neben Nisman lag ein Revolver. Nachdem unter Kirchner die Ermittlungen auf Sparflamme liefen und sein mysteriöser Tod offiziell als Suizid behandelt wurde, kommt nach dem Regierungswechsel neue Bewegung in den Fall.
Ricardo Saénz, Generalstaatsanwalt vor dem nationalen Berufungsgericht in Buenos Aires, geht davon aus, dass Nisman Opfer eines Tötungsdelikts geworden ist. In einem am Donnerstag (25.) veröffentlichten Bericht hält er fest, dass es Beweise gebe für Todesdrohungen sowie dafür, dass Nisman vor seinem Tod zwei Mal geschlagen und die Leiche am Tatort bewegt worden sei. Ebenfalls wurden Nismans Mobiltelefon und Computer manipuliert. Dies unter anderem deshalb, um Hinweise auf Anrufe in den letzten Stunden zu löschen.
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