Nachdem in Uruguay der 55-jährige jüdische Kaufmann David Fremd ermordet wurde, erhöht Argentinien den Schutz jüdischer Organisationen. In Paysandú, Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos, hatte der zum Islam konvertierte 35-jährige Abdullah Omar (Carlos Omar Peralta López) sein Opfer mit mehreren Stichen in den Rücken getötet und dabei nach Angaben von Augenzeugen mehrfach „Allahu Akbar“ (Allah ist groß) gerufen. Der Täter wurde inzwischen verhaftet und hat bei der Vernehmung angegeben, „unter göttlicher Anleitung“ gehandelt zu haben.
Jüdisches Leben in Argentinien gibt es nicht erst seit der Flucht europäischer Juden vor den Nazis. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hatte es eine Fluchtwelle aus Russland gegeben. Anfang 1900 lebten rund 10.000 Juden in Argentinien, bis zum Ersten Weltkrieg verzehnfachte sich die Zahl. Die jüdische Gemeinschaft in Argentinien zählt aktuell etwa 200.000 Personen, mehr als 80% der Juden des Landes leben in Buenos Aires.
In einer Erklärung verurteilte das argentinische Ministerium für Sicherheit den Mord an einem der Führer der jüdischen Gemeinde in Paysandú. „Wir sind sehr besorgt darüber, dass dieser Mord wahrscheinlich einen Hintergrund extremistischer religiöser Ideologie hat und ermitteln, ob die Tat durch antisemitischen Hass verursacht wurde. Gleichzeitig untersuchen wir mögliche Verbindungen des Täters zu radikalen islamistischen Gruppen“, lautete die Erklärung des Ministeriums in Buenos Aires.
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