Brasilien: Massiver Polizeieinsatz gegen protestierende Bevölkerung

Nach Eskalation der politischen Krise in Brasilien hat die Polizei am Freitagmorgen (18.) Ortszeit zum ersten Mal Wasserwerfer gegen Demonstranten eingesetzt und die angespannte Lage verschärft. In der Nacht auf Freitag hatten sich erneut Zehntausende Menschen auf der Avenida Paulista, der Hauptverkehrsader von São Paulo, versammelt und friedlich den Rücktritt der aktuellen Regierung gefordert. Viele der Demonstranten übernachteten in Zelten, die aktuell von Sicherheitsbeamten „entfernt“ werden. Grund für die Zwangsräumung ist eine von Befürwortern der Regierung geplante Demonstration, zu der Ex-Präsident Lula aufgerufen hat. Dafür wurden Unterstützer der Regierungspartei mit Bussen aus dem Landesinneren extra nach São Paulo und in andere Städte des Landes gebracht.

Im brasilianischen TV war zu sehen, wie die Polizei Tränengas und Wasserwerfer mit hohem Druck auf die Demonstranten abfeuerte. Diese purzelten regelrecht durchs Gelände, die Situation ist äußerst angespannt. „Wir lassen uns nicht vertreiben. Wir leben hier nicht in Venezuela und werden unser Recht auf freie Meinungsäußerung bis zum äußersten verteidigen“, lauteten die Posts in den sozialen Netzwerken.