Zika-Virus: 574 Fälle von schwerer Mikrozephalie in Brasilien
Datenbank verwendet strengere Parameter zur Charakterisierung der Krankheit (Foto: GoB)
Unter einer Mikrozephalie versteht man eine Entwicklungsbesonderheit beim Menschen, bei der der Kopf eine vergleichsweise geringe Größe aufweist. Die Schädelfehlbilung geht für den Betroffenen mit einer geistigen Behinderung einher, deren Intensität vom Ausmaß und von den Begleitfehlentwicklungen abhängt. Das Zika-Virus steht im Verdacht, diese Missbildung auszulösen. Im südamerikanischen Land Brasilien gibt es nach neuesten Angaben der Behörden 863 bestätigte Fälle von Mikrozephalie, bei mindestens 66% der Erkrankungen (574) wird die Fehlentwicklung des Gehirns als schwer eingestuft – die Entwicklung des betroffenen Kindes ist stark gefährdet.
Fälle von Mikrozephalie wurden, obwohl nicht zwingend vorgeschrieben, bisher im nationalen System für Lebendgeburten (Sisnac) registriert. Da die Kriterien für die Diagnose Mikrozephalie zu ungenau waren, verwendet die Datenbank nun strengere Parameter zur Charakterisierung der Krankheit. Im Herbst 2015 waren alle Kinder mit einem Schädelumfang von weniger als 33 Zentimetern als Mikrozephalie-Verdachtsfall registriert worden. Im Dezember wurde die Meldegrenze auf 32 Zentimeter gesenkt, aktuell liegt sie bei 30,3 Zentimeter für Mädchen und 30,7 Zentimeter für Jungen.
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