Themenschwerpunkt Menschenrechte in Guatemala: 23. CineLatino – 13. CineEspañol

kino

Das CineLatino ist ein seit den frühen 1990er Jahren in Tübingen jährlich stattfindendes Festival für den lateinamerikanischen Film (Foto: cinelat.tuebingen)
Datum: 29. März 2016
Uhrzeit: 16:55 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

In vier Städten Baden-Württembergs werden Mitte April die Kinoleinwände mit aktuellen Produktionen, die mit einer Fülle an Genres und Themen die Relevanz und die Aktualität des lateinamerikanischen und spanischen Films widerspiegeln, bereichert. Die Besuche zahlreicher Filmschaffenden und verschiedene Masterclasses bieten den ZuschauerInnen die Gelegenheit unmittelbare Einblicke zu gewinnen. Das CineLatino ist ein seit den frühen 1990er Jahren in Tübingen jährlich stattfindendes Festival für den lateinamerikanischen Film. Das Festival wurde 1993 von Paulo de Carvalho ins Leben gerufen.

Die Veranstaltung hat sich zu einem wichtigen Forum des lateinamerikanischen Films in Deutschland entwickelt, Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme zeigen die Vielfalt der lateinamerikanischen Filmszene. Seit Ende der 1990er Jahre hat sich das Festival auch auf andere Städten wie Stuttgart, Heidelberg, Frankfurt am Main, und Freiburg im Breisgau ausgeweitet. Seit 2003 gibt es parallel das CineEspañol, in dem spanische Filme präsentiert werden. Aktuell wird das CineLatino in Tübingen, Stuttgart, Freiburg und Rottenburg präsentiert.

Länderschwerpunkt Mexiko

Mexiko, das Land an der Grenze zu den Wohlstandsversprechen der „Ersten Welt“, ist meist nur als Klischee zwischen Urlaubsparadies und Drogenkartell-Hochburg bekannt. Doch dazwischen finden sich Geschichten wie die von einer entschlossenen Gruppe von Frauen in „Llévate mis amores“, die seit Jahrzehnten Migranten auf dem Weg in die USA mit Essenspaketen versorgen. Frisch von der Berlinale kommt „Tempestad“, der von Gewalt und Willkür der mexikanischen Justiz handelt und von Regisseurin Tatiana Huezo in Tübingen vorgestellt wird. In der Komödie „Club sándwich“ von Festivalgast Fernando Eimbcke hingegen steht ein ungewöhnlicher Urlaub im Mittelpunkt, in dem sich Paloma weigert, das dritte Rad am Wagen im Leben ihres 15-jährigen

Themenschwerpunkt Menschenrechte in Guatemala

In Kooperation mit dem Menschenrechtsfestival „Muestra de Cine Internacional Memoria, Verdad y Justicia“, das 2010 von Filmemacher Uli Stelzner in Guatemala ins Leben gerufen wurde, werden Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt, die sich mit Guatemalas Kampf gegen Kriminalität und seinem Umgang mit der Vergangenheit beschäftigen. Darunter z.B. „Distancia“ über einen Feldarbeiter, dessen Tochter im Bürgerkrieg verschleppt wurde. Regisseur Sergio Ramírez kommt zu den Vorstellungen aus Guatemala angereist. Auch „Ixcanul“, Guatemalas hochgelobte Einreichung für den Oscar 2016, ist Teil dieser Reihe. Uli Stelzner wird in Tübingen anwesend sein.

Highlights

Die Festivalwoche wird von „El abrazo de la serpiente“ eröffnet, in dem sich der Schamane Karamakate zusammen mit einem amerikanischen Botaniker auf die Suche nach einer heiligen Pflanze begibt. Der Film war für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Zwei weitere Filme konnten von der Berlinale gewonnen werden: „Nunca vas a estar solo” über die Auswirkungen eines homophoben Überfalls in Chile, und „La helada negra“ aus Argentinien. Beim 13. CineEspañol stellt Regisseur Zoe Berriatúa seinen jüngsten Film „Los héroes del mal“ vor, über ein unzertrennliches Trio, das sich gewaltsam gegen Mobbing wehrt. „La academia de las musas“ ist der aktuellste Film des innovativen Filmemachers José Luis Guerín, der eine provokante Diskussion über Geschlechterrollen und die Konstruktion von Liebe eröffnet. Gonzalo Tamayo, gespielt von Festivalgast Álvaro Ogalla, entscheidet sich im Abschlussfilm „El apóstata“ aus der katholischen Kirche auszutreten, doch das ist schwerer als gedacht.

Open Festival Space

Nach dem erfolgreichen Startschuss im Vorjahr werden auch in diesem Jahr Filme außerhalb des Kinos in der Tübinger Innenstadt gezeigt. Ob in zahlreichen Kneipen, Open Air in der Haaggasse oder als Einstimmung auf die Festivalparty im Schlachthaus: mit einem Best of CINELATINO-Kurzfilme 2016 und mexikanischen Kurz-Dokumentarfilmen ist das Festival überall präsent.

Kooperation mit SOURCES 2: Fernando Eimbcke

Zum dritten Mal gibt es eine Kooperation mit Sources 2. Der internationale Script Development Workshop findet mit der Unterstützung der Medien- und Filmförderung Baden-Württemberg wieder in Pliezhausen statt, wo u.a. auch der Tübinger Filmemacher Marcus Vetter einen Vortrag halten wird. Sources 2 öffnet seine Türen ausnahmsweise der Öffentlichkeit und ermöglicht im Rahmen des CINELATINO-Programms am Sonntag, den 17. April, die Lecture of Inspiration des international bekannten mexikanischen Regisseurs Fernando Eimbcke im Kino Museum zu erleben. Außerdem wird tags darauf eine Masterclass mit Fernando Eimbcke über den Weg zum fertigen Film in Kooperation mit dem Institut für Medienwissenschaft, dem Zentrum für Medienkompetenz sowie dem Romanischen Seminar der Universität Tübingen stattfinden.

Masterclass „Film und Feminismus in Mexiko: Einblicke in die Filmpraxis“

In Kooperation mit dem Romanischen Seminar der Universität Tübingen findet ein Vortrag der mexikanischen Regisseurin María del Carmen De Lara mit anschließendem Workshop statt, die über das Verhältnis von Feminismus und Filmpraxis sprechen wird. Ihr Dokumentarfilm „Alaíde Foppa, la sin ventura“ über die gleichnamige guatemaltekisch-mexikanische Poetin und Feministin, wird bei CineLatino zu sehen sein.

Wettbewerb

Für den mit 1.000 Euro dotierten Tübinger Publikumspreis – gestiftet von den Sprachtrainingsprogrammen Vivat Lingua! – sind folgende Filme nominiert:

– La helada negra (Argentinien 2016) von Maximiliano Schonfeld

– Branco sai, preto fica (Brasilien 2015) von Adirley Queirós

– Nunca vas a estar solo (Chile 2016) von Alex Anwandter

– Alba (Ecuador 2016) von Ana Cristina Barragán

– Navajazo (Mexiko 2014) von Ricardo Silva

– Tempestad (Mexiko 2016) von Tatiana Huezo

– Pikadero (Spanien 2015) von Ben Sharrock

– Las altas presiones (Spanien 2014) von Ángel Santos

Termine

Tübingen: 13. – 20. April 2016 im Kino Museum

Stuttgart: 14. – 20. April 2016 im Delphi Arthaus Kino

Freiburg: 13. – 20. April 2016 im Kommunalen Kino

Rottenburg: 16. – 20. April 2016 im Kino Waldhorn

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!