Venezuela: Weiterhin keine Spur von elf vermissten Bergleuten

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Proteste der Bevölkerung in Tumeremo (Fotos: Twitter)
Datum: 30. März 2016
Uhrzeit: 13:13 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Am 4. März 2016 „verschwanden“ im venezolanischen Tumeremo (Bundesstaat Bolívar) an der Grenze zu Brasilien 28 Bergleute. Laut ihren Angehörigen wurden die Männer während eines Massakers grausam abgeschlachtet. Das Verschwinden der Männer wurde vom Regime lange geleugnet und als „Strategie“ der Opposition und „ausländischen Kräften“ abqualifiziert. Eine Untersuchungskommission erst eingesetzt, als die Nationalversammlung vehement Aufklärung verlangte. 17 Leichen wurden bisher gefunden, von elf Personen fehlt weiterhin jede Spur. In einem Interview gab der Oppositionsabgeordnete Américo de Grazia am Dienstag (29.) bekannt, dass 28 Männer getötet und ihre Leichen auf einen Lastwagen geworfen wurde. „Die LKW hat mindestens drei Checkpoints (Militärposten) ungehindert passiert, wir fordern Aufklärung“.

Nach seinen Worten gibt es verschiedene Beschwerden darüber, dass in anderen Bergbaugebieten ebenfalls Bergarbeiter verschwunden sind. „Morde in Goldminen sind in Venezuela eine gängige Praxis – ebenfalls das Stillschweigen der Behörden“, so Grazia. Dass für die Verbrechen „rechte Kräfte“ verantwortlich sein sollen, bezeichnete er als „absolut falsch“. Schon längst haben Lateinamerikas Verbrechersyndikate das Edelmetall Gold für sich entdeckt. Die Erlöse der illegalen Minen in Peru, Bolivien, Ecuador, Brasilien, Venezuela, Nicaragua und Mexiko übersteigen die Gewinne aus dem Drogenhandel, sehr oft sind korrupte Regierungsbeamte an den kriminellen Geschäften beteiligt.

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