Auf Grund ihrer Anziehungskraft wurde die Erde im Laufe der Jahrmilliarden von einer großen Zahl an kosmischen Projektilen getroffen. Der Einschlag eines ausserirdischen Geschosses auf dem Gebiet des heutigen Mexiko löste auf dem Planeten vor 66 Millionen Jahren eine globale Kettenreaktion aus, die mit einem großen Massenaussterben in Verbindung gebracht wird. Der sogenannte Chicxulub-Einschlag erzeugte einen etwa 180 Kilometer großen und 30 Kilometer tiefen Impaktkrater, dessen Zentrum an der yukatekischen Küste unter einer 600 Meter mächtigen Sediment-Schicht liegt. Die Bedeckung des Einschlagkraters erschwert seine Erforschung und macht geologische Kernbohrungen extrem kostenintensiv. Wissenschaftler aus den USA und Großbritannien haben nun ein gemeinsames Projekt gestartet, den Chicxulub-Krater vor der Küste von Mexiko „anzubohren“ und mehr über die Auswirkungen der Umweltkatastrophe zu lernen.
Vor der Küste von Yucatán wurde die Bohrplattform „Myrtle“ verankert, die als stationäre Bohrstation dient. Als Zieltiefe für die sogenannte Entkernung geben die Forscher 1.500 Meter an und erhoffen sich dadurch vollständige Bohrkerne von känozoischen Sedimentgesteinen. Ob die Wissenschaftler auch Bruchstücke des Impaktors finden, der im Moment des Einschlags durch die enorme Energiefreisetzung nahezu restlos verdampfte, gilt als nicht sehr wahrscheinlich.
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