Finstere Politmanöver, ein Volkstribun auf der Flucht vor der Justiz, eine seit Monaten zur Untätigkeit verdonnerte Präsidentin und Massen-Demonstrationen: Brasiliens Bevölkerung hat jedes Vertrauen in die Politiker des Landes verloren. Nachdem sich am Montag (11.) eine Parlamentskommission für die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahren gegen Rousseff ausgesprochen hat, glimmt die Lunte am Pulverfass. Für die nächsten Tage werden landesweite Proteste erwartet, Ex-Präsident Lula heizt die angespannte Lage an und zieht Vergleiche zu Nazi-Deutschland. Die Intrigen, Betrügereien, Bestechungen und Lügenskandale wurden bereits mit der Serie „House of Cards“ verglichen, die Verschärfung der Krise vergleicht die Financial Times inzwischen mit der Zombie-Apokalypse „The Walking Dead“ (Die wandelnden Toten).
Die wichtigsten politischen Akteure in Brasilien haben in den Augen des Volkes jede Legitimität verloren. Immer mehr Brasilianer fordern den Rücktritt von Präsident Dilma Rousseff und wollen Neuwahlen. „Das ganze gleicht inzwischen einem Szenario aus der Serie ‚The Walking Dead‘ und dem Abwehrkampf um das byzantinische Reich. Eine Generalreinigung ist unwahrscheinlich, Rousseff und Temer machen keine Anzeichen für ihren Rücktritt. Es ist unwahrscheinlich, dass der Weg aus der Sackgasse bald stattfinden wird. In der Zwischenzeit gleichen die Politiker Zombies und bedrohen ein Land, dass einst das globale Wirtschaftswachstum anführte. Brasilien hat sich zu einer Zombie-Schwellenweltwirtschaft entwickelt“, schreibt Kolumnist Joe Leahy.
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