Die monatelange Schlammschlacht um die Zukunft der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff spitzt sich zu. Am Freitagmorgen (15.) um 08:55 Uhr Ortszeit hat die Mega-Diskussion der Abgeordneten über die Frage, ob das in der Verfassung verankerte Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Rousseff eingeleitet werden soll, begonnen und wurde am Samstag (16.) um 18:55 Uhr Ortszeit geschlossen. Die 34-stündige Sitzung im Repräsentantenhaus war die längste in der Geschichte des südamerikanischen Landes. Für Sonntagmorgen sind weitere „verkürzte“ Reden geplant, die bis 11:00 Uhr beendet sein sollen.
Für brasilianische Verhältnisse blieb die Debatte relativ ruhig. Handgemenge und Schlägereien, durchaus üblich im größten Land Lateinamerikas, blieben aus. Ein Großteil der Abgeordneten setzte sich vehement für eine Absetzung von Rousseff ein, immer wieder wurden Vergleiche zu den Verhältnissen im chaotischen Nachbarland Venezuela gezogen (Staatspleite, Diktatur, Milliardenschulden, weltweit höchste Inflation). Die Abstimmung über das Impeachment soll am Sonntag (17.) ab 14:00 Uhr beginnen (19:00 Uhr MESZ) und in zwei Stunden abgeschlossen sein.
Hochrechnungen von verschiedenen Medien legen nahe, dass die Opposition mit 348 Ja-Stimmen bereits die erforderliche Zweidrittelmehrheit (342) im Abgeordnetenhaus zusammen hat. Für Sonntag haben die Regierungsgegner Massendemonstration in allen Bundesstaaten angekündigt. Es wird erwartet, dass mehrere Millionen Menschen ihren Unmut über die aktuelle Regierung zum Ausdruck bringen. Polizei und Militär sind in Alarmbereitschaft, die aktuelle Lage gleicht der Ruhe vor dem Sturm.
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