Lateinamerika: Großes Korallenriff an der Mündung des Amazonas entdeckt

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat ein großes Korallenriff an der Mündung des Rio Amazonas entdeckt. Laut dem Forschungsteam unter der Leitung von Rodrigo Moura (Bundesuniversität von Rio de Janeiro) erstreckt sich das von Korallen aufgebaute geographische Objekt über eine Fläche von 9.300 Quadratkilometern und liegt an der Grenze von Französisch Guyana und dem brasilianischen Bundesstaat Amapá. Amapá liegt an der nördlichen Atlantikküste und grenzt im Norden an Französisch-Guyana und Suriname, im Westen und Süden an den brasilianischen Bundesstaat Pará. Nur fünf Kilometer südlich der Hauptstadt Macapá verläuft der Äquator.

Die Forscher erkundeten die wenig bekannte Region während drei ozeanographischen Kreuzfahrten und konnten dabei in einer Tiefe von 30 bis 120 Metern einen großen Bereich von Kalkalgen lokalisieren, die archetypische tropische Korallenriffe prägen. Die Wissenschaftler warnen bereits jetzt schon davor, dass die industrielle Entwicklung des Amazonas (Ölbohrungen in der Nähe des Riffs) eine große Herausforderung für dieses einzigartige Öko-System darstellen könnten.