Das südamerikanische Land Brasilien war auf dem Sprung vom Schwellenland zum Wohlstandsstaat. Korruption und Unvermögen der Regierung haben die stolze Nation um Jahre zurückgeworfen, der Petrobras-Korruptionsskandal steht im Zentrum einer politischen Korruptionsaffäre. Der Staatskonzern hat im vergangenen Jahr den schlechtesten Geschäftsabschluss seit der Firmengründung verbucht, zudem wartet in den USA eine Rekordstrafe von 1,6 Milliarden US-Dollar. Unter Rousseff und ihrem Vorgänger Lula wurden Milliarden aus zwielichtigen Petrobras-Geschäften abgezweigt, der einstige Vorzeige-Konzern Lateinamerikas wurde wie sein Pedant aus Venezuela (Petróleos de Venezuela, PDVSA) von Politikern regelrecht ausgeweidet. Unter den „wachsamen“ Augen der Regierung hat jahrelang und ungestört ein illegaler Aderlass stattgefunden, der die Existenz des Unternehmens gefährdet. Um an „frisches“ Geld zu kommen, hat die Firmenleitung am Dienstag (3.) den Verkauf von Vermögenswerten in Höhe von 1,382 Milliarden US-Dollar in Argentinien und Chile angekündigt. Beide Operationen sind abhängig von der Zustimmung der Gremien der beteiligten Unternehmen und Aufsichtsbehörden in den einzelnen Ländern.
Bei den Vermögenswerten handelt es sich um Beteiligungen an „Pampa Energía“ (Petrobras Argentinien) in Höhe von 892 Millionen US-Dollar und am chilenischen Fonds „Southern Cross“ (Petrobras Chile Distribution) in Höhe von 490 Millionen US-Dollar. In Argentinien ist der Verkauf von 67,19% der Anteile geplant, in Chile 100%. Die Kraftstoffvertriebsgesellschaft Petrobras in Chile beinhaltet 279 Tankstellen, Terminals und acht eigene Vertriebsgesellschaften (Logistikunternehmen und Schmierstoff-Anlagen) in elf Flughäfen.
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