Argentiniens neuer Präsident Macri holt die seit Jahren von der Vorgängerregierung ins Abseits manövrierte Volkswirtschaft aus ihrem Schattendasein heraus, seine Entscheidungen überraschen in ihrer getroffenen Geschwindigkeit und der Effizienz, mit der er sie umgesetzt werden. Der im „Zivilleben“ äußerst erfolgreiche Kaufmann gilt als Reformer und hat die längst fällige Zeitenwende für Argentinien eingeläutet. Bereits im März dieses Jahres hat die neue Regierung ihre 16 Prozent Aktienanteile am lateinamerikanischen Propaganda-Sender „Telesur“ abgestoßen. TeleSUR (Kooperationspartner ist das russische staatliche Fernsehen RT) ist eine Aktiengesellschaft, deren bisherige Aktionäre die Regierungen der sieben Mitgliedsländer (Argentinien, Bolivien, Kuba, Ecuador, Nicaragua, Uruguay und Venezuela (51 Prozent) sind. Der Ausstieg Argentiniens an der Beteiligung des vor zehn Jahren ins Leben gerufenen Senders ist nicht verwunderlich, Medien in Lateinamerika sprechen von „Kappung der letzten offiziellen Verbindung mit Hugo Chávez“.
Die argentinische Behörde für Rundfunk und Fernsehen „Radio y Televisión Argentina Sociedad del Estado“ (RTA SE) hat nun den Beschluss gefasst, innerhalb der nächsten 60 Tage den vom russischen Staat finanzierten Auslandsfernsehsender „RT“ aus dem kostenlosen staatlichen/öffentlichen Netz auszuschließen. Wer den Sender, der dem Publikum die russische Sichtweise auf das internationale Geschehen präsentieren will weiterhin sehen möchte, kann sich dies zukünftig im Pay-TV antun. Wie russische Propaganda allgemein funktioniert, konnte der Journalist Hajo Seppelt erleben. Der deutsche Medienschaffende hatte in mehreren Fernsehbeiträgen systematisches Doping in Russland dokumentiert und berichtet über das Narrativ, dass den russischen Zuschauern geliefert wird.
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