Als Entomophagie bei Menschen wird der Verzehr von Insekten bezeichnet. Bei etwa zwei Milliarden Menschen sind Insekten Nahrungsbestandteile der traditionellen Ernährung, der Genuss von Käfern, Hautflüglern, Heuschrecken, Schmetterlingen und Termiten ist weit verbreitet in Teilen Afrikas, Asiens, Nord-, Mittel- und Südamerikas sowie bei den australischen Ureinwohnern. In Zentralamerika steht in Honduras, Guatemala und El Salvador die Riesenameise ‚Zompopos de mayo‘ auf dem Speiseplan, die Insekten innerhalb der Ordnung der Hautflügler gelten als fast frei von Kohlenhydraten, sind äußerst fett- und somit cholesterinarm und reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Wenn der erste Regen im Mai das zentralamerikanische Land Guatemala erreicht, werden zur Freude vieler Guatemalteken die gegrillten Ameisen mit Zitrone zu Gerichten wie Tortillas und Guacamole gereicht. Vor ein paar Jahren gab es die „Krabbeltiere“ noch in rauen Mengen, die destruktive Hand des Menschen und die Auswirkungen des Klimawandels haben die Population inzwischen gewaltig dezimiert.
Auf dem Markt von San Juan Sacatepéquez (32 Kilometer nordwestlich von Guatemala-Stadt auf etwa 1.800 Meter Höhe) kostet ein Pfund der bratfertig angebotenen Tiere inzwischen teure 6,6 bis 10 US-Dollar und steht in den Restaurants fast nicht mehr auf dem Speiseplan. Der Klimawandel hat dazu geführt, dass ein Großteil der Ameisen erst im Juli ihre Nester oder Kolonien verlässt und nur noch für einen begrenzten Zeitraum gefangen werden kann. Ebenfalls hat die Abholzung der Wälder zu einen Rückgang der ‚Zompopos de mayo‘ geführt, auch der massive Einsatz von Insektiziden. In der Vergangenheit krochen die Tiere noch massenhaft aus Gullys und krabbelten durch die öffentlichen Gärten verschiedener Städte. Zum Schutz der Pflanzen in den Parks hat die Regierung die Verwendung von Pestiziden angeordnet und die Ameise fast ausgelöscht.
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