Der Block der Mitgliedsstaaten der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur beziehungsweise Unasul) beschloss einstimmig am heutigen Dienstag im argentinischen Los Cardales, rund 70 Kilometer von der Hauptstadt Buenos Aires entfernt, den ehemaligen argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner zum Generalsekretär vorzuschlagen. Laut einer Mitteilung des venezolanischen Staatschefs Hugo Chavez, der heute morgen im Hotel Sofitel La Reserva eintraf, sei die Wahl von Kirchner nur noch Formsache.
Die UNASUR st eine Staatengemeinschaft der zwölf südamerikanischen Staaten. Das Hauptsekretariat der Staatenunion hat seinen Sitz in Quito (Ecuador), die Mitgliederversammlung in der bolivianischen Stadt Cochabamba. Der Gründungsvertrag wurde von allen zwölf unabhängigen Staaten Südamerikas unterzeichnet: Die Mitglieder der Andengemeinschaft (Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru), die Mitglieder des Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela) und andere Staaten, die zuvor keiner der beiden genannten Gemeinschaften angehörten (Chile, Guyana und Suriname). In der Gründungsurkunde heißt es, Ziel der Vereinbarung sei der Kampf gegen „Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Hunger, Armut und Unsicherheit“. Der seit Mai 2007 für das Amt des Generalsekretärs vorgesehene ehemalige ecuadorianische Präsident Rodrigo Borja zog einen Tag vor der Unterzeichnung der Gründungsurkunde seine Kandidatur zurück, da ihm die für das Amt vorgesehenen Entscheidungskompetenzen nicht ausreichten.
„Das Wichtigste ist, dass wir heute Nestor Kirchner zum neuen Generalsekretär der UNASUR wählen werden. Seine Wahl wird eine große Hilfe bei der Institutionalisierung der UNASUR werden“, teilte Chavez bei seiner Ankunft auf dem Metropolitan Airport „Jorge Newbery“ mit. „Mit der Nominierung von Kirchner wurde der Gipfel bereits gestärkt. Seine Wahl zu unserem Generalsekretär wird erheblich dazu beitragen, den institutionellen Charakter der Union Südamerikanischer Nationen zu festigen“, so Chavez. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva betonte die Qualitäten von Nestor Kirchner. „Nestor Kirchner hat alle Voraussetzungen. Er kennt unseren Kontinent mit seinen politischen und ideologischen Schwierigkeiten, sowie unsere Differenzen. Er ist zu 100 Prozent der richtige Mann für diesen Posten“, teilte da Silva mit.
Der ehemalige argentinische Präsidenten Nestor Kirchner wurde so eben einstimmig zum neuen Generalsekretär der UNASUR gewählt.