Im brasilianischen Rio de Janeiro finden in rund einer Woche die Olympischen Sommerspiele statt (vom 5. bis zum 21. August). Erstmals gibt es auch in Südamerika eine islamistische Terror-Gefahr – die Metropole am Zuckerhut steht im Fadenkreuz der IS-Fanatiker und wird zur Hochsicherheitszone. Vor wenigen Tagen hat eine offenbar unorganisierte Gruppe mit Namen „Verteidiger der Scharia“ über das Internet womöglich einen Anschlag auf die Spiele geplant, rund ein Dutzend Anhänger des Islamischen Staates (IS) wurden festgenommen. Am Donnerstag (28.) gab die Bundespolizei (PF) bekannt, in Nova Iguaçu (Bundesstaat Rio de Janeiro) einen 28-jährigen Mann verhaftet zu haben. Chaer Kalaoun (Muslim mit libanesischer Abstammung) wird verdächtigt, Verbindungen zu terroristischen Gruppen zu unterhalten.
Wenige Tage vor Beginn der Spiele ist der Corcovado überfüllt. „Der Bucklige“ ist ein 710 Meter hoher Berg in Rio de Janeiro, auf dem das Wahrzeichen der Stadt, die 38 Meter hohe Christus-Statue Cristo Redentor, steht. Die Behörden gehen davon aus, dass ab dem 1. August pro Tag 11.000 Menschen den Gipfel des Berges stürmen. Besucher nehmen kaum wahr, dass 25 neue Kameras den Ort überwachen. Die „elektronische Augen“ der Militärpolizei sind Teil von insgesamt 6.200 Kameras, die im Hauptquartier des Kontrollzentrums „Centro Integrado de Comando e Controle“ (CICC) den Ablauf der Spiele überwachen. Die Zahl ist um 77% höher, als die 3.500 aktuell online stehenden Kameras.
Zusätzlich zum Corcovado werden die fest montierten und schwenkbaren Videokameras alle Bereiche des Wettbewerbs überwachen. Alleine 1.400 werden durch das Sondersekretariat der Sicherheit für Großereignisse (Sesge) gemietet, etwa 1.000 sind in Lobby, Terrasse und rund um den Flughafen „Aeroporto Tom Jobim“ installiert. Zusätzlich werden an neuralgischen Punkten
Röntgengeräte und Metalldetektoren eingerichtet. Die lokale Regierung von Rio betont, dass diese Orte während den Spielen „24 Stunden am Tag“ überwacht werden.
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