Weltalphabetisierungstag: NPH sichert über 550 Kindern in Honduras eine solide Ausbildung

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Schulbub bei NPH Honduras (Foto: NPH)
Datum: 29. August 2016
Uhrzeit: 11:40 Uhr
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Autor: Redaktion
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Weltalphabetisierungstag: Hochwertige Bildung für alle ist ein wichtiges Ziel der United Nations‘ Sustainable Development Goals. Im Vergleich zu Österreich gibt es in Honduras noch viel Handlungsbedarf, um dieses Ziel zu erreichen. Das internationale Kinderhilfswerk NPH (Nuestros Pequeños Hermanos = Unsere kleinen Brüder und Schwestern) ist in Honduras neben acht weiteren Ländern in Lateinamerika und der Karibik tätig. NPH schenkt dort mehr als 550 Waisen und in Not geratenen Kindern eine solide Ausbildung für eine aussichtsreiche Zukunft. Der österreichische Volontär Helmut Pucher aus Mittertrixen in Kärnten ist derzeit als Englischlehrer im NPH-Kinderdorf im Einsatz.

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Bildung als wichtiges Ziel der United Nations‘ Sustainable Development Goals
Vor 50 Jahren erklärte die UNESCO den 8. September zum Weltalphabetisierungstag, der jährlich an die Problematik des Analphabetismus sowie die Wichtigkeit von Bildung erinnert. 2015 legten die Vereinten Nationen (UN) die Gewährleistung von inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung als wichtiges Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung fest. Bildung ist nach Meinung der Vereinten Nationen der Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesellschaft und verbessert die Lebenssituation der Menschen nachhaltig.

Honduras hat massiven Aufholbedarf im Bildungsbereich
Laut Bericht über die menschliche Entwicklung 2015 (Human Development Report) des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) liegt der Alphabetisierungsgrad bei Erwachsenen in Honduras bei rund 85 % und damit weit hinter den Ländern mit einem sehr hohen bis hohen HDI (= Index der menschlichen Entwicklung). Während in Österreich die durchschnittliche Schulbesuchsdauer bei 10,8 Jahren liegt, geht die Bevölkerung in Honduras im Durchschnitt nur 5,5 Jahre zur Schule. Hierzulande betreut eine Lehrerin oder ein Lehrer durchschnittlich elf Schülerinnen und Schüler in der Grundschule pro Schuljahr – in Honduras müssen sich 34 Kinder mit einer Lehrperson zufrieden geben. Im Gegensatz zu Österreich, wo jede Bürgerin und jeder Bürger eine Sekundarschulbildung absolviert, erreicht nur ein knappes Drittel der Bevölkerung Honduras‘ diese Schulstufe. In Honduras verlassen Schülerinnen und Schüler 100-mal wahrscheinlicher die Grundschule vor Abschluss der letzten Klasse als in Österreich. Das heißt, dass jedes dritte Kind in Honduras schon während der Grundschulausbildung aus der Schule ausscheidet. Dazu kommt, dass Kinderarbeit mit 14 % aller fünf bis 14-Jährigen im mittelamerikanischen Land keine Seltenheit ist. Im Erwachsenenalter schaut die Statistik nicht besser aus: Fast 20 % der Erwerbstätigen müssen mit nur zwei US-Dollar pro Tag auskommen und zählen zu den sogenannten „Working Poor“. In Honduras gibt es zudem 100-mal mehr Mordfälle als in Österreich pro 100.000 Einwohner.

NPH ermöglicht qualifizierte Schul- und Berufsausbildung
Bereits seit mehr als 30 Jahren ist das internationale Kinderhilfswerk NPH in Honduras tätig. Spenden und Patenschaften, unter anderem aus Österreich, sichern die Betreuung und Ausbildung von über 550 Waisen und in Not geratenen Kindern. Eine solide Grundschulausbildung schützt die Kinder vor prekären Arbeitsverhältnissen im späteren Berufsleben. Umfangreiche Ausbildungsgänge in den NPH-eigenen Lehrwerkstätten ermöglichen den Jugendlichen neben dem Sekundarschulabschluss staatlich zertifizierte Lehren mit Zukunft. Jugendliche, die ein Studium anstreben, werden von NPH finanziell unterstützt. Auch Kinder aus den umliegenden Gemeinden können bei NPH zur Schule gehen oder werden mit einem Stipendium unterstützt.

Vielen dieser Kinder wäre ohne NPH ein regelmäßiger Schulbesuch verwehrt geblieben. Nach Schätzungen der NPH-Sozialarbeiter kann etwa ein Drittel der Neuankömmlinge im schulfähigen Alter weder lesen noch schreiben. NPH Honduras betreut diese Kinder mit Spezialprogrammen in Kleingruppen, so dass sie den Vorsprung ihrer Altersgenossen bald wettmachen und in die regulären Klassen integriert werden können.

Helmut Pucher aus Kärnten als Englischlehrer bei NPH Honduras
Der 31-jährige Helmut Pucher aus Mittertrixen in Kärnten ist seit Ende Juni 2016 für NPH Österreich im NPH-Kinderdorf in Honduras als Englischlehrer im Einsatz und leistet damit ein Sozialjahr als Freiwilliger. Ihm ist es wichtig, mit seiner Tätigkeit Straßen- und Waisenkindern, um die sich sonst niemand kümmert, zu unterstützen. „Die meisten Kinder kommen zu NPH, ohne jemals die Aufmerksamkeit von Erwachsenen bekommen zu haben. Oft leben die Kinder auf der Straße und es fehlen soziale Kontakte und ein geregelter Tagesablauf. In der Schule haben die Kinder wieder eine Struktur und eine Routine, die ihnen Sicherheit gibt“, schildert der Volontär seine ersten Eindrücke als Lehrer bei NPH und ergänzt: „Was ich hier jeden Tag wieder aufs Neue lerne, ist, dass es im Grunde nicht viel bedarf, um die Welt ein kleines Stück weit zu verändern.“

Das internationale Kinderhilfswerk NPH (Nuestros Pequeños Hermanos, dt. unsere kleinen Brüder und Schwestern) sorgt für Waisen und in Not geratene Kinder in neun Ländern Lateinamerikas. Seit der Gründung 1954 sind mehr als 18.000 Kinder in den NPH-Kinderdörfern aufgewachsen, Spenden und Patenschaften sichern ihre Betreuung und Ausbildung. NPH Österreich ist mit dem Österreichischen Spendengütesiegel ausgezeichnet, Spenden sind von der Steuer absetzbar.
Spendenkonto: Erste Bank, IBAN: AT85 2011 1822 4309 5500, BIC: GIBAATWWXXX

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