Der kubanische Menschenrechtsverteidiger und Sacharow-Preisträger des Europäischen Parlaments Guillermo Fariñas musste am vergangenen Samstag nach seinem inzwischen über sechs Wochen andauernden Hungerstreik in das Arnaldo Milián Castro-Krankenhaus in Santa Clara eingeliefert werden, weil er das Bewusstsein verlor. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, litt der Bürgerrechtler aufgrund seines Hungerstreiks u. a. an starken Nierenbeschwerden. Er erhielt Infusionen und wurde nach mehreren Stunden wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Fariñas setzt nun seinen Hungerstreik in seinem Haus fort.
Guillermo Fariñas trat am 20. Juli 2016 in den Hungerstreik, um gegen die anhaltenden Repressionen gegen Regimekritiker zu protestieren. In einem offenen Brief an Raúl Castro gibt er an, seinen Hungerstreik erst zu beenden, wenn dieser öffentlich erklärt – und diese Worte auch in der Zeitung „Granma“, dem Parteiorgan der Kommunistischen Partei Kubas, erscheinen – dass seine Gegner nicht länger gefoltert, geschlagen, mit dem Tode bedroht und in fingierte Anklagen verwickelt werden und ihre persönlichen Gegenstände nicht mehr willkürlich konfisziert werden.
Am vergangenen Sonntag besuchte der stellvertretende Leiter der US-amerikanischen Botschaft Scott Hamilton den Sacharow-Preisträger in seinem Haus in Santa Clara und versuchte ihn dazu zu bewegen, den Hungerstreik zu beenden. Dieser Besuch ist als Reaktion auf den offenen Brief der Mitglieder des oppositionellen „Vereinten Antitotalitären Forums (FANTU)“ an US-Präsident Barack Obama zu werten, deren Vorsitzender Guillermo Fariñas ist. Die Mitglieder hatten den Präsidenten darum gebeten, alles in seiner Macht stehende zu tun, um das Leben des Bürgerrechtlers zu retten. Guillermo Fariñas weigerte sich aber, seinen Hungerstreik zu beenden, er werde den Hungerstreik „bis zum Ende“ fortsetzen, seine Forderungen seien legitim und gerechtfertigt.
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin fordert die internationale Gemeinschaft auf, Guillermo Fariñas zu unterstützen, bevor es zu spät ist. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Fariñas für seine Forderung nach einem Ende der Repressionen gegen Bürgerrechtler sein Leben geben muss“, so Lessenthin. Die IGFM erinnert in diesem Kontext an die im Hungerstreik verstorbenen politischen Gefangenen Pedro Luis Boitel († 25. Mai 1972), Orlando Zapata Tamayo († 23. Februar 2010) und Wilmar Villar Mendoza († 20. Januar 2012).
dass seine Gegner nicht länger gefoltert, geschlagen, mit dem Tode bedroht und in fingierte Anklagen verwickelt werden und ihre persönlichen Gegenstände nicht mehr willkürlich konfisziert werden.
Das geht doch nicht, das würde die ganze Revolution ihrer Grundlage berauben !!!!!!!