Liveticker vom Montag, 3. Oktober 2016
23:55 Uhr MESZ: „Matthew“ wird Jamaika nicht direkt treffen und die Südspitze von Haiti in den nächsten Stunden erreichen.
22:35 Uhr MESZ: Rick Scott, Gouverneur von Florida, hat die Verhängung des Ausnahmezustandes angekündigt. „Hurrikan Matthew könnte massive Zerstörung verursachen, wie wir sie seit Jahren nicht mehr gesehen haben“, so Scott in einer Pressekonferenz. In Haiti befinden sich immer noch Tausende Menschen in den gefährdeten Gebieten an der Küste. „Die armseligen Hütten bieten den Menschen schon bei normalem Regen keinen Schutz. Jetzt sprechen wir von einem tödlichen Hurrikan, der uns überfluten wird“, warnt Meteorologe Dennis Feltgen. Im größten Slum des Landes Cite Soleil (Port-au-Prince) sollen in den nächsten Stunden bis zu 150.000 Menschen evakuiert werden.
21:25 Uhr MESZ: Auf Jamaika haben die Behörden extreme Probleme, die Bevölkerung aus den gefährdeten Gebieten in der Hafenstadt Port Royal zu evakuieren. Busse warteten über zwei Stunden an den vereinbarten und bekannten Sammelpunkten, aus Angst vor Plünderung wollen viele Menschen ihre Behausungen nicht verlassen.
20:30 Uhr MESZ: Das Zentrum/Auge von Hurrikan „Matthew“ befindet sich aktuell 400 Kilometer südwestlich von Port-au-Prince, 330 Kilometer südwestlich von Saint-Louis-du-Sud, 360 Kilometer südlich von Southwest Côtes-de-Fer, 335 Kilometer südwestlich von Dame-Marie und 412 Kilometer südwestlich von der Insel Gonâve. „Matthew“ bewegt sich nach Norden mit 9 km/h und wird Jamaika heute Abend (Ortszeit) passieren. Die Windgeschwindigkeit von rund 220 km/h (Böen sogar noch höher) wird beibehalten, kumulative Niederschläge von 300 bis 600 mm werden erwartet. Landesweit werden mehrere Personen vermisst, viele der armseligen Behausungen wurden von Windböen mitgerissen. Nordöstlich der Kleinen Antillen hat sich ein neues System gebildet, dass sich in den nächsten Tagen zu Tropensturm „Nicole“ entwickeln könnte. Da „98L“ nordwestwärts driftet, könnte „Matthews“ Zugbahn nach Überquerung der Karibikinseln dadurch deutlich beeinflusst und eher weg von der US-Ostküste getrieben werden.
20:00 Uhr MESZ: Die Jamaikaner sind für ihren Einfallsreichtum bekannt. Dieser Inselbewohner hat sein Auto vor dem ankommenden Orkan bereits „versiegelt“.
18:50 Uhr MESZ: Die Regierung von Haiti geht davon aus, dass „Matthew“ direkt die Île à Vache treffen wird. Die Insel ist knapp 18 Kilometer lang, bis 4,8 Kilometer breit und liegt zehn Kilometer vor der Südküste und der Stadt Les Cayes im Karibischen Meer. Notunterkünfte, Schulen und Kirchen dienen den etwa 15.000 Einheimischen als Notunterkünfte. Bürgermeister Yvres Amazan bezeichnet die aktuelle Situation als „sehr schwierig und verheerend“.
17:45 Uhr MESZ: Das US-Außenministerium forderte US-Bürger dazu auf, sowohl Haiti als auch die Bahamas sofort zu verlassen. „Es ist sicher, dass uns der Hurrikan direkt treffen wird. Einige werden sterben und ich bete, dass es nicht zu viele sind“, so Ronald Semelfort, Direktor des Nationalen Meteorologie Zentrums von Haiti. Inzwischen hat sich der Orkan wieder zur Kategorie 4 verstärkt.
17:00 Uhr MESZ: Akute Hurrikan-Warnung für die kubanischen Provinzen Camagüey, Las Tunas, Holguín, Granma, Santiago de Cuba und Guantánamo. In der Dominkanischen Republik wurden 8.500 Personen evakuiert, in 15 der 32 Provinzen wurde der Alarm ausgerufen.
16:40 Uhr MESZ: Die Behörden in Haiti geben bekannt, dass in St. Jean du Sue zwei Fischer aus ihren Booten geschleudert und im aufgewühlten Meer ertrunken sind. Niederschlagsmengen „zwischen 300 und 600 Millimeter“ werden prognostiziert, mehr als tausend Notunterkünfte mit einer Kapazität für insgesamt 300.000 Menschen sind geöffnet.
16:20 Uhr MESZ: Alarmstufe Rot in Haiti. Für die Departementos Nippes, Grande-anse und L’Ouest werden in den nächsten Stunden sintflutartige Niederschläge und Erdrutsche erwartet. Auf den Bahamas wurden die Schulen geschlossen, die nationale Fluggesellschaft Bahamasair setzt ihre Flüge auf die südlichen Inseln aus.
15:40 Uhr MESZ: „Matthew“ hat sich zur Kategorie 3 abgeschwächt, eine erneute Verstärkung in den nächsten Stunden wird jedoch erwartet. Das Nationale Hurrikan Zentrum in Miami gab bekannt, dass der Landfall in Haiti Montagnacht (Ortszeit) stattfinden wird. Aufgrund der starken Abholzung (Gewinnung von Holzkohle) werden verheerende Auswirkungen prognostiziert. Auf Jamaika wurde der „Norman Manley International Airport“ (NMIA) geschlossen, in Kingston sämtliche öffentlichen Einrichtungen.
„Sowohl auf Jamaika, Kuba und Haiti sind viele Menschen den Aufforderungen der Behörden, ihre Häuser freiwillig zu verlassen, bisher nicht gefolgt.“
Das kann man bis zu einem gewissen Grad verstehen, denn sobald sie ihre Häuser verlassen, kommen die Plünderer…