Lastzüge mit Kameras, Zigaretten oder Halbfertigprodukten werden immer häufiger auf Brasiliens Straßen überfallen. Gestohlen und ausgeraubt von Großbanden, verschoben von multinationalen Hehlerringen, ist Frachtdiebstahl bevorzugtes Ziel der organisierten Kriminalität. Es gibt sogar Fälle, bei denen der Lkw am hellichten Tag während der Fahrt ausgeraubt wurde, ohne dass der Fahrer es bemerkte. Eine aktuelle Studie belegt, dass im größten Land Lateinamerikas im vergangenen Jahr Fracht im Wert von 1,2 Milliarden Reais (1 US-Dollar = 3,20 Reais) geraubt wurde. Dieser Rekordverlust und damit die Größenordnung des Problems sind der Allgemeinheit nicht besonders bekannt, da dieses Thema in den Medien kaum eine Rolle spielt.
Statistiken des staatlichen Instituts für Öffentliche Sicherheit und des Amtes für Transport/Logistik belegen, dass von 10.000 pro Tag durchgeführten Überlandfahrten sechs die Ziele von organisierten Banden sind. Die Zahl der kriminellen Vorfälle steigt ständig und hat nach 13.000 Diebstählen im Jahr 2011 im vergangenen Jahr den vorläufigen Rekord von mehr als 19.000 erreicht. Eine Umfrage der Versicherungsgesellschaften zeigt, dass die meisten Frachtdiebstähle in São Paulo registriert wurden. Im Hinblick auf die finanziellen Verluste führt Rio de Janeiro die Rangliste an, gefolgt von São Paulo, Jaboatão dos Guararapes (Pernambuco), Recife und Belém.
Mehr als die Hälfte der Diebstähle von Fracht finden im Südosten des Landes statt, mit enormen Verlusten von fast 70% des landesweiten Gesamtvolumens. Die Nordost-Region verzeichnet 20% der Überfälle, die südliche Region 10%, Mittlerer Westen und Norden jeweils 6%. Am „begehrtesten“ bei Räubern sind Lebensmittel, gefolgt von Kraftstoffen, Elektronik, Medizin und Mobiltelefonen. Dem Bericht zufolge sind die Kriminellen bei ihren Raubzügen bereits am frühen Morgen unterwegs, bevorzugen den Freitag, die Hochsaison und die Schulferien.
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