Der Zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO für die Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes hat auf seiner Tagung in Addis Abeba, Äthiopien vier Kulturtraditionen neu in die „Liste des dringend erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen. In die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit hat die Organisation den Paartanz „Merengue“, eine lateinamerikanische Musikrichtung aus der Dominikanischen Republik, aufgenommen.
Der Merengue ist Teil der dominikanischen Identität und spielt eine wichtige Rolle in vielen Aspekten des täglichen Lebens der Menschen. Er ist wichtiger Bestandteil von sozialen Veranstaltungen und Festen. Der Paartanz verbindet Menschen unterschiedlicher sozialer Klassen, fördert Respekt und friedliches Zusammenleben. Die Weitergabe des Wissens und Könnens erfolgt durch die Teilnahme an Merengue-Veranstaltungen. 2005 wurde der 26. November als Nationaler Merengue-Tag erklärt.
Ebenfalls wurde die Charrería-Pferdetradition aufgenommen. Charrería ist eine traditionelle Praktik der Pferdezüchter-Gemeinschaften in Mexiko. Der Ursprungsgedanke dieser Tradition war, das friedliche Miteinander der Pferdezüchter unterschiedlicher Gebiete zu fördern. Diese Praktik wurde in der heutigen Zeit erweitert und umfasst nunmehr auch sportliche Aktivitäten und Wettkämpfe. Dazu werden die Mitglieder der Gemeinschaften unter anderem von Vereinen und Schulen ausgebildet und trainiert. Sowohl Männer als auch Frauen führen diese Tradition vor Publikum vor. Die Charrería ist ein wichtiger identitätsstiftender Faktor der Gemeinschaften und ermöglicht darüber hinaus, soziale Werte an jüngere Generationen weiterzugeben.
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