Mit mehr als 3,2 Millionen Euro hat das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat in den vergangenen zwölf Monaten Projekte im Amazonasgebiet gefördert. „Das Leben der indigenen Völker ist in Gefahr. Die Zerstörung ihrer Lebenswelt durch den rücksichtslosen Abbau von Rohstoffen, Abholzungen oder Staudammprojekte kommt einer schleichenden Ausrottung dieser Völker gleich“, begründet Adveniat-Hauptgeschäftsführer Prälat Bernd Klaschka den Schwerpunkt der Projektarbeit des Lateinamerika-Hilfswerks. „Schützt unser gemeinsames Haus“, lautet deshalb auch das Motto der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion. Mit diesen Worten hatte Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si‘ die Menschen aufgerüttelt. Die Forderungen der Enzyklika will das kirchliche Netzwerk Repam (Red Eclesial PanAmazónica) im gesamten Amazonasgebiet in die Tat umzusetzen. Die Kirchen der neun Amazonasstaaten setzen sich gemeinsam mit vielen kirchlichen Organisationen – unter ihnen auch Adveniat – gegen die fortschreitende Umweltzerstörung und für das Überleben der indigenen Völker ein.
Staatliche und internationale Erdölfirmen, das Agrobusiness mit Palmöl-, Zuckerrohr- und Sojaplantagen, illegale Goldsucher oder gigantische staatlich Infrastrukturprojekte – es sind schier übermächtige Gegner, die das Leben der indigenen Völker in den wenigen verbliebenen unberührten Regenwaldgebieten bedrohen. Das ecuadorianische Dorf Sarayaku ist eines der wenigen Beispiele, in denen es einem indigenen Volk gelungen ist, die Erdölbohrungen auf seinem staatlich garantierten Schutzgebiet zu verhindern. Das Beispiel des rebellischen Dorfes soll im Amazonasgebiet Schule machen. Deshalb bildet Repam mit finanzieller Unterstützung des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat Angehörige indigener Völker und kirchliche Mitarbeiter aus, gegen Menschenrechtsverletzung vorzugehen und die Rechte der Indigenen einzuklagen.
Zahlreiche Bildungs- und Ausbildungsprojekte in den Amazonas-Staaten unterstützen indigene Völker dabei, sich innerhalb der westlich geprägten Mehrheitskultur zurechtzufinden und gleichzeitig die eigene Identität und Kultur selbstbewusst zu leben. „Wir sind Teil des panamazonischen Netzwerks Repam, weil wir viel von der Kultur und der Weisheit indigener Völker lernen können“, ist Adveniat-Hauptgeschäftsführer Klaschka überzeugt. „Denn in einer Welt, die vom menschengemachten Klimawandel existentiell bedroht ist, sind die Indigenen mit ihrer Art zu leben die wahren Umweltschützer.“
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