Der prominente Umweltschützer Isidro Baldenegro ist in seiner Heimatstadt Chihuahua (Nordmexiko) von Unbekannten erschossen worden. Baldenegro, der viele Jahre mit der Organisation von friedlichen Protesten gegen den illegalen Holzeinschlag in der Bergen der Sierra Madra verbrachte, hatte vor dem Mord mehrfach Todesdrohungen erhalten. Im Jahr 2005 hatte der lokale Führer der indigenen Gemeinschaft der Tarahumara den renommierten „Goldman-Umweltpreis“ erhalten und war wegen der Todesdrohungen gegen sich und seine Familie erst vor kurzem in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Nach der Honduranerin Berta Caceres ist Baldenegro damit der zweite Preisträger des „Goldman-Umweltpreis“ für Basisaktivisten, der in weniger als einem Jahr ermordet wurde. Caceres, die den Preis im Jahr 2015 für ihren Kampf gegen den Bau eines Staudamms erhalten hatte, wurde im März 2016 getötet.
Isidro gründete 1993 nach dem Mord an seinem Vater eine Basisorganisation zur Bekämpfung der Abholzung und zog damit die nationale Aufmerksamkeit auf sich. Im Jahr 2002 organisierte er eine Reihe von Blockaden und Märsche, die die Regierung zur vorübergehenden Aussetzung der Protokollierung zwang. Wegen des angeblichen Besitzes von Waffen und Drogen wurde Baldenegro ein Jahr später für 15 Monate eingesperrt. Die Haftstrafe löste breite internationale Verurteilung aus, 2004 wurde Baldenegro freigelassen.
Die Berge der westlichen Sierra Madre sind eines der weltweit biologisch vielfältigsten Ökosysteme. Sie umfassen vier Schluchten, größer als der Grand Canyon und sind das angestammte Land der Tarahumara. Die Wälder in der Region werden gezielt von illegalen Holzfällen „geplündert“, Unterstützung erhalten sie von korrupten Beamten und Landbesitzern. Die Indigenen sind dadurch gezwungen, in immer kleineren und isolierteren Gebieten zu leben.
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