Am Donnnerstagnachmittag (19.) hat das zuständige Bundesgericht in der mexikanischen Hauptstadt der Auslieferung von Joaquin „El Chapo“ Guzman an die USA zugestimmt. Bereits wenige Stunden später saß der einst mächtigste aller Drogenbosse des Landes im Flugzeug der mexikanischen Luftwaffe, das ihn von der Grenzstadt Ciudad Juárez im Norden Mexikos nach Long Island im amerikanischen Bundesstaat New York brachte. Noch am Freitag, dem Tag der Amtseinführung des 45. amerikanischen Präsidenten in Washington, wurde „El Chapo“ einem Bundesrichter in Brooklyn vorgeführt. Richter James Orenstein (östlicher Bezirk von New York) las dem 59-jährigen Drogenboss 17 Anklagepunkte vor. In dem Dokument wird betont, dass Venezuela, Ecuador und Kolumbien die wichtigsten Stützpunkte des Sinaloa-Kartells für ihre Expansion/Lieferungen von Kokain aus Südamerika in die Vereinigten Staaten war.
Laut den US-Behörden infiltrierten Mitglieder der kriminellen Organisation diese Länder und verhandelten direkt mit den lokalen Händlern vor Ort. Zug um Zug wurde eine Liefer-Kette aufgebaut, um Kokain, Marihuana und Methamphetamine per Flugzeugladungen von geheimen Landebahnen in Venezuela nach Honduras, El Salvador, Costa Rica und Panama zu transportieren. Drogen wurden ebenfalls auf dem Landweg nach Mexiko transportiert und von dort mit modifizierten Fahrzeugen oder durch geheime Tunnel über die Grenze in die Vereinigten Staaten gebracht.
Mehrfach wird darauf hingewiesen, dass sich die Vorgehensweise fast perfekt mit der Strategie der inhaftierten Neffen der venezolanischen Präsidenten-Familie deckt. In diesem Fall hatten die beiden Männer ein Flugzeug mit 800 Kilogramm Kokain beladen und brachten die Droge über Honduras nach Haiti. Dort wurden sie verhaftet und sitzen seit über einem Jahr in einem US-Gefängnis.
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