Der Korruptionsskandal um den brasilianischen Großkonzern Odebrecht und seine Petrochemie-Tochter Braskem zieht in ganz Lateinamerika Kreise. In den USA hatte die Justiz Dokumente veröffentlicht, aus denen die zur Geschäftsstrategie gehörende Schmiergeld-Praxis ersichtlich wird. Um an Aufträge für rund 100 Projekte in 12 Ländern (darunter Angola, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Mosambik, Panama, Peru und Venezuela) zu gelangen, zahlte Odebrecht den meist staatlichen Entscheidungsträgern 788 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern. Außer in Venezuela arbeiten sämtliche Regierungen mit der brasilianischen Justiz zusammen, Ecuador wird eine Untersuchungs-Delegation nach Brasilien schicken.
Präsident Rafael Correa erinnerte daran, dass der Fall Odebrecht eine „Katastrophe von Korruption“ in Brasilien offenbart und auch sein Land „bespritzt“ hat. Während seiner regelmäßigen, am Samstag in Radio und Fernsehen übertragenen Rede, kündigte das Staatsoberhaupt an, hochrangige Regierungsbeamte nach Brasilien zu schicken. Odebrecht hatte eingeräumt, hohen Regierungsbeamten der Republik im Nordwesten Südamerikas zwischen 2007 und und 2016 Bestechungsgelder in Höhe von mehr als 35,5 Millionen US-Dollar gezahlt zu haben.
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