Im Rahmen der Ermittlungen rund um den größten Korruptionsskandal in der Geschichte Brasiliens hat das 7. Bundesstrafgericht von Rio den Ex-Präsidenten des Kernkraftunternehmens „Eletronuclear“ (Eletrobrás Termonuclear S/A), Othon Luiz Pinheiro da Silva, im August 2015 zu 43 Jahren Haft verurteilt. Am Dienstag (24.) bestätigten die Behörden, dass Silva einen Selbstmordversuch unternommen hat, der vereitelt wurde. Als Vizeadmiral der Marine verbüßt der 77-jährige seine Haft in einem Militärgefängnis auf der Basis „Fuzileiros Navais do Rio Meriti“ in Baixada Fluminense (Rio de Janeiro).
Seit über einem Jahr hat die Staatsanwaltschaft Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Bauaufträgen, unlautere Preispraktiken und die Bildung von Kartellaktivitäten rund um den Kernreaktor Angra 3, in die auch der Baukonzern Odebrecht verwickelt ist, untersucht. Während der Operation „Radioatividade“ (Radioaktivität) wurden Verbrechen der Geldwäsche, Bestechung und Beteiligung an kriminellen Kartellen aufgedeckt. Demnach lagen Beweise darüber vor, dass aus Verträgen für den Bau des Kernkraftwerks Angra 3 bis zu 10 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern geflossen sind.
Man kann nur hoffen, dass das einst gestoppte und erst 2010 (unter der PT Regierung) wieder neu gestartete Projekt nun endlich in die Mülltonne wandert. Angesichts der geologisch gefährdeten Lage, der Korruption um das Projekt sowie der Tatsache das Brasilien auch aus den Fehlern ander „Nuklearnationen“ helfen kann wäre dies nur zu wünschen.