Im südamerikanischen Land Peru ermittelt die Staatsanwaltschaft seit Monaten im Bestechungsskandal rund um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht. Bereits am Dienstag (31.) hat die Polizei Jorge Cuba, ehemaliger stellvertretender Minister für Kommunikation, wegen mutmaßlicher Annahme von Bestechungsgeldern festgenommen. Laut lokalen Medien, die Informationen der Staatsanwaltschaften von Peru und Brasilien zitieren, soll der ehemalige Präsident Alejandro Toledo (2001 – 2006) zwanzig Millionen US-Dollar Schmiergelder für den Bau der Transoceánica erhalten hat. In den frühen Morgenstunden des Samstag (Ortszeit) wurde sein Haus in Camacho, La Molina, durchsucht. Toledo befindet sich aktuell in Europa, in den nächsten Stunden soll ein nationaler und internationaler Haftbefehl ausgestellt werden.
Der Korruptionsskandal um den brasilianischen Großkonzern Odebrecht und seine Petrochemie-Tochter Braskem zieht in ganz Lateinamerika Kreise. In den USA hatt die Justiz bereits vor Wochen Dokumente veröffentlicht, aus denen die zur Geschäftsstrategie gehörende Schmiergeld-Praxis ersichtlich wird. Um an Aufträge für rund 100 Projekte in 12 Ländern (darunter Angola, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Mosambik, Panama, Peru und Venezuela) zu gelangen, zahlte Odebrecht den meist staatlichen Entscheidungsträgern 788 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern (Peru 29 Millionen zwischen 2005 und 2014).
Update, 5. Februar
„Avi“ Dan, ehemaliger Sicherheitschef von Toledo, war angeblich der Kontaktmann für die Zahlung von Schmiergeldern. Toledo soll versprochen haben, die Ausschreibungs-Praxis für den Bau der Transoceánica zu beschleunigen und die Wettbewerbsregeln zu ändern. Dadurch wurde sichergestellt, dass Odebrecht den Auftrag „gewann“.
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