Im Fall Odebrecht werden immer mehr schmutzige Details des jahrelangen Schmiergeldsystems „Lava Jato“ aufgedeckt. Die komplette politische Elite zahlreicher lateinamerikanischer Länder ist involviert, der Skandal gleicht der Büchse der Pandora. In insgesamt zwölf Ländern wurden Schmiergelder in Höhe von rund 800 Millionen US-Dollar an Politiker, Parteien, Staatsfunktionäre und Mittelsmänner gezahlt. Während in Brasilien, Argentinien, der Dominikanischen Republik, in Ecuador, Guatemala, Kolumbien, Mexiko, Panama und Peru die Behörden bereits seit Monaten ermitteln, hat in Venezuela das Parlament eine Untersuchung des Falls Odebrecht genehmigt. Da sich die Marionetten-Justiz in den Händen des Maduro-Regimes befindet, dürfte dies allerdings lediglich ein symbolischer Akt bleiben. Nachdem die peruanische Staatsanwaltschaft zu Beginn dieser Woche bekannt gegeben hat, internationalen Haftbefehl gegen den ehemaligen Präsidenten Alejandro Toledo zu erlassen, hat die Staatsanwaltschaft am Montag (6.) strafrechtliche Ermittlungen gegen den ehemaligen Präsidenten Alejandro Toledo (2001 – 2006) offiziell angekündigt.
Toledo wird vorgeworfen, zwanzig Millionen US-Dollar Schmiergelder für den Bau der Transoceánica erhalten zu haben. In den frühen Morgenstunden des Samstag (Ortszeit) wurde sein Haus in Camacho, La Molina, durchsucht. Der Politiker wurde aufgefordert, sich der Justiz zu stellen und in sein Heimatland zurückzukehren. Toledo gibt nach wie vor an, komplett unschuldig zu sein.
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