Designmekka Peru: Mode und mehr aus den Anden

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Mehr und mehr macht sich das südamerikanische Land auch im Designbereich einen Namen (Fotos: PROMPERÚ)
Datum: 22. Februar 2017
Uhrzeit: 12:20 Uhr
Ressorts: Panorama, Peru
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Peru hat sich in den vergangenen Jahren regelrecht zum Designmekka gemausert. Zahlreiche junge Kreative mischen derzeit mit fairen und stilvollen Initiativen das südamerikanische Land auf. Einige davon hatten Gelegenheit, bei der Berliner Fashion Week dabei zu sein und dort bereits die Werbetrommel für die eigene Veranstaltung Peru Moda im April zu rühren. Vier nachhaltige Künstlerprojekte waren kürzlich bei der Berliner Fashion Week zu Gast, um dort ihre fairen und feschen Produkte auszustellen.

Allpa Peru wurde schon 1986 von einer Gruppe junger peruanischer Unternehmer gegründet und unterstützt bis heute junge Künstler mit dem Ziel, die peruanische Identität und Kultur zu erhalten und mittels kreativen Werken zu kommunizieren. Heute gehören dem Projekt über 80 Werkstätten in ganz Peru an, die Kunstgegenstände mit modern-peruanischem Touch von Mode über Textilien bis hin zu Möbeln, Keramikartikeln und Schmuck herstellen. Hinter jedem einzelnen Stück stecken spannende Gesichter und Geschichten. Der Teppichweber Julian konnte durch Förderungsprogramme seine Technik verbessern und seine Werkstatt vergrößern. Heute produziert Julian große Mengen an farbenfrohen Teppichen in seiner Werkstattt in Huancavelica. In dem charmanten Ort in den Zentralanden leben auch die indigenen Gemeinden der Wari und Chancha, von denen sich Julian gern inspireren lässt. Juan kommt aus der „weißen Stadt“ Arequipa und fand durch Zufall zum Stricken: Einst half er seiner Schwester bei größeren Bestellungen aus, heute führt er selbst eine große Werkstatt für Mode und Accessoires aus Alpaka und Baumwolle.

Mia Peru ist die Kurzform für „Mothers in Action“, Mütter in Aktion. Die Gründerin America Durand ist selbst Mutter und rief das Projekt einst ins Leben um alleinstehende Mütter dabei zu unterstützen, ihre Talente zu nutzen um für sich selbst ein besseres Leben zu gestalten. Ihr Mitgründer Hans Valdez ist ein reiselustiger Peruaner, der Inspiration aus aller Welt für den typischen „Mia-Stil“, traditionelle peruanische Textiklkunst mit modernen Einflüssen, mitbringt. Für die Herstellung der Strickware werden althergebrachte Techniken aus Inka- und Vorinkazeiten genutzt, die teilweise zum Welterbe zählen. So stellen heute mehr als 250 Mütter unter dem Dach von Mia klassische und moderne Strickmode her.

Die Initiative Raymisa entstand zur Zeit des Bürgerkrieges als Zufluchtsstätte für Künstler und ihre Familien und ist heute Ideenschmiede und Förderer für kreative Ideen. Südlich der Hauptstadt Lima liegt die Zentrale mit einer großen Textilwerkstatt und einer Schreinerei, dazu befinden sich kleinere Werkstätten in allen Teilen des Landes. Hier wird fleißig gearbeitet, um Mode und Dekorationsartikel herzustellen, die wie das Land Peru eine wahre Schatzkiste der Vielfältigkeit, Farben und Geschichten sind. Unter dem Dach von Raymisa operiert auch der Reiseveranstalter Raymitours, der die Gäste hinter die Kulissen des kreativen Perus führt.

Unter dem Markennamen Karin de la Sierra werden bunt bestickte Gürtel, Bänder und Taschen hergestellt und vertrieben. Fasziniert von den einmaligen Landschaften des peruanischen Hochlandes und seinen Traditionen rief die Gründerin das Projekt Tiakanchay, auf Quechua soviel wie Aufblühen, ins Leben. Heute werden unter dem Label Karin de la Sierra jährlich über 40.000 bestickte Gürtel produziert und so ein Einkommen für 500 Familien aus dem Hochland generiert. Diese leben zum Beispiel in der Kolonialstadt Cajamarca im Norden, der ehemaligen Hauptstadt des Inka-Imperiums Cusco im Süden oder in Ayacucho nahe Arequipa, das berühmt für seine kunstvollen Tonaltare ist. Die Herstellung eines Gürtels dauert acht Tage und beruht auf uralten Webtechniken. So ist sichergestellt, dass nicht nur Einkommen geschaffen und die Abwanderung in die Stadt verhindert wird, sondern dass zudem die alten Künste Perus bewahrt werden.

Die nächste Gelegenheit für intensive Einblicke in Perus Designerwelt bietet die Fachmesse Peru Moda, die zusammen mit der Lima Fashion Week vom 5. bis 7. April 2017 in Lima stattfindet. Hier kommen internationale und peruanische Modeschöpfer und Modemarken zusammen, verstärktes Augenmerk wird auf de auf Förderung von Nachwuchsdesignern gerichtet.

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