Der Korruptionsskandal rund um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht zieht Kreise in ganz Lateinamerika. Im Gegensatz zur untätigen Justiz in Venezuela ermitteln die Staatsanwaltschaften in Brasilien, Argentinien, Dominikanische Republik und Peru seit Monaten gegen hochrangige Regierungsmitglieder, nun auch gegen den peruanischen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski und Ex-Präsident Alan Garcia Perez (von 1985 bis 1990 und von 2006 bis 2011).
Die für Korruption zuständige Staatsanwältin Katherine Ampuero hat am Montag (6.) Vorermittlungen zu verdächtigen Vorgängen angeordnet. Wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die öffentliche Verwaltung entscheidet Chefankläger César Zanabria, Koordinator der Abteilung „Sonderstaatsanwaltschaft für Korruption von Beamten“, ob ein Verfahren gegen Kuczynski, Garcia, Enrique Cornejo Ramírez (ehemaliger Minister für Verkehr und Kommunikation) und Oswaldo Plasencia Contreras (Geschäftsführer/Direktor der Autonomiebehörde für den Bau der Metro in Lima) eingeleitet wird.
Ampuero fordert ebenfalls die Wiederaufnahme der Untersuchungen gegen die ehemalige Bürgermeisterin von Lima, Susana Villarán und den Ex-Manager von „Proinversión“,Domingo Arzubialde. Dabei geht es um die Unterzeichnung eines sogenannten „Projekt-Nachfolgevertrages“ mit Odebrecht im zweistelligen Millionenbereich. Dieser wurde von der Garcia-Regierung angeblich außerhalb des staatlichen Vertragsgesetzes verabschiedet.
Im Fall Kuczynski geht es unter anderem um „undurchsichtige“ Zahlungen von „Odebrecht Latinvest Perú“ an den Konzern „Latin American Enterprise“, der wiederum Verbindungen zu Kuczynski hat.
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