Am kommenden Samstag (29.04.2017) werden weltweit in 25 Ländern Demonstrationen gegen die aktuelle politische Situation und für die Wiederherstellung der Demokratie in Venezuela veranstaltet. Auch in Deutschland werden für dieses Anliegen in Berlin, Chemnitz, Frankfurt, Heidelberg, Hamburg, Köln und Stuttgart erneut zahlreiche venezolanische und andere Mitbürger auf die Straße gehen.
Seit 2013 regiert in Venezuela sozialistische Präsident Nicolás Maduro. Er ist der Nachfolger von Hugo Chávez, der Venezuela von 1999 bis zu seinem Krebstod im Jahr 2013 als Präsident regierte. Seit der zeitweisen Entmachtung des Parlaments durch den Präsidenten Maduro im März 2017 erlebt das Land die heftigsten Proteste seit 2014 – damals starben 43 Menschen. Da von vielen Seiten befürchtet wird, dass Präsident Maduro eine sozialistische Diktatur vorbereitet, fordern die Demonstranten Neuwahlen, um Venezuela wieder zu stabilisieren: „Wenn die Regierung das vom Volk gewählte Parlament entmachtet, dann handelt es sich um eine Diktatur“, so die Chemnitzer Mitorganisatorin Nuvia Ollarves (57). „Wir fordern die demokratischen Länder der Welt auf, den Rechtsstaat und die Freiheit von Venezuela zu unterstützen und die Regierung Maduro als Diktatur einzustufen“, so Organisator Irving Cova (30).
Venezuela ist zwar ein an Bodenschätzen reiches Land, das u.a. über die größten Ölreserven der Welt (rund 300 Milliarden Barrel – ein Barrel entspricht 159 Liter) verfügt, ist jedoch seit dem Fall des Ölpreises in die tiefste Krise seiner Geschichte gerutscht. Folgen sind eine massive Inflation, schwere Versorgungsengpässen vor allem bei Grundnahrungsmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln sowie ein besorgniserregender Anstieg der Kriminalität.
Seit vier Wochen kommt es in ganz Venezuela, besonders in der Hauptstadt Caracas, zu Großdemonstrationen der notleidenden Bevölkerung. Anfangs setzte die Regierung „nur“ Tränengas und Gummigeschosse gegen die Demonstranten ein, inzwischen wird aber auch scharf geschossen mit zahlreichen Toten und Verletzten zur Folge. So starben bei Unruhen, Protesten und Plünderungen seit Anfang April mindestens 29 Menschen. Dazu gibt es derzeit 1.289 politische Gefangene. Die Regierung Maduro hat inzwischen sogar Waffen an ihre Unterstützer im Land austeilt, die inzwischen auch davon Gebrauch machen, wie die aktuelle Entwicklung mit den vielen Toten zeigt.
Am kommenden Samstag treffen sich Venezolaner und andere interessierte Mitbürger aus ganz NRW auf den Roncalliplatz in Köln, um mit Plakaten, Transparenten, Fahnen, Flugblättern, Kerzen, Performance und auch Bildern der getöteten Demonstranten über die Missstände in Venezuela zu informieren und für ein demokratisches Venezuela zu demonstrieren.
Tag: 29.04.2017
Uhrzeit: 16.00-17:30 Uhr
Ort: Roncalliplatz, Kölner Dom
Kundgebung: „Wiederherstellung der Demokratie in Venezuela“
Leider kein Kommentar vorhanden!