Im von einer Dauerkrise gebeutelten südamerikanischen Land Venezuela ist die Säuglings- und Müttersterblichkeit stark angestiegen. Wer im einst reichsten Land Lateinamerikas krank wird, kommt nur mit Beziehungen oder viel Geld an Medikamente. Der Pharmaverband des Landes schätzt, dass 85 Prozent der Arzneimittel nicht zu haben sind. Dabei geht es um einfache entzündungshemmende Mittel bis hin zu Präparaten für Chemotherapien. Nach Angaben des venezolanischen Ärzteverbands verfügen die Krankenhäuser sogar nur noch über drei Prozent der benötigten Medikamente und Materialien. Nach fast zwei Jahren (letzte Statistik Juli 2015) hat das Ministerium für Gesundheit nun Daten veröffentlicht, aus denen die dramatische Situation ersichtlich wird.
Demnach stieg die Müttersterblichkeit um 65,79 Prozent auf 756 Fälle, die Zahl der Kindersterblichkeit (0 bis ein) Jahr um 30,12 Prozent auf 11.466 Fälle. Auch Malaria, Diphterie und das Zika-Virus breiten sich aus. Es ist nicht klar, warum Venezuelas Gesundheitsministerium seine Zahlen jetzt veröffentlicht hat.
Update, 12. Mai
Einen Tag nach der Offenlegung des epidemiologischen Bulletins des Ministeriums hat Präsident Maduro Gesundheitsministerin Antonieta Caporale entlassen.
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