Nach Angaben der Umweltschutzorganisation „Rettet den Regenwald“ spielt sich im Herzen Südamerikas eine Tragödie ab. Die tropischen Trockenwälder des Gran Chaco in Paraguay verschwinden in rasendem Tempo – schneller als alle anderen Wälder auf der Erde. Die zügellose Zerstörung bedroht Jaguare, Ameisenbären, Gürteltiere, 500 Vogelarten und endemische Arten, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind.
Auch eines der letzten indigenen Völker, das isoliert von der Industriegesellschaft lebt, droht ausgelöscht zu werden. Ohne den Wald können die Ayoreo nicht überleben. Hinter der Verwüstung steckt die Fleischindustrie. Die Urwälder des Chaco müssen öden Weideflächen Platz machen. Die Jahrhunderte alten Quebracho-Bäume werden abgeholzt und in primitiven Meilern in Holzkohle verwandelt. Mehr als 70 Prozent der Holzkohle gehen in den Export nach Europa. Allein Deutschland importiert davon 20.000 Beutel pro Tag.
„Ohne es zu wissen, kaufen die Menschen in Europa die in Beutel abgepackten Urwaldbäume aus Südamerika, um sie auf ihren Grills zu verfeuern“, sagt Toby Hill von der britischen Umweltorganisation Earthsight.
Auf den Verpackungen finden sich keinerlei Angaben darüber, dass die Kohle aus Tropenholz aus Paraguay besteht. Es sind nur die Namen von Vertriebsgesellschaften in Europa angegeben. Earthsight hat einen ausführlichen Bericht veröffentlicht, der die verheerenden Umweltauswirkungen des Holzkohle-Geschäfts in Paraguay beleuchtet. Er verfolgt die Reise der verkohlten Bäume bis in europäische Supermärkte wie Aldi, Carrefour und Lidl.
Durch den Verkauf der Holzkohle fördern die Supermärkte die Vernichtung eines der letzten großen Wildnisgebiete der Welt. Dreißig Fußballfelder Urwald werden jeden Tag zerstört, um uns mit Holzkohle zu versorgen. Insgesamt fällt fast eine Viertel Million Hektar Wald pro Jahr der Fleisch-, Soja- und Holzkohleindustrie in Paraguay zum Opfer.
„Rettet den Regenwald“ bittet um Unterzeichnung einer Petition
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