Das südamerikanische Land Venezuela wird seit Ende März dieses Jahres von Oppositionsprotesten und schweren Unruhen erschüttert, die bislang fast 100 Menschen das Leben gekostet haben. Ein unfähiges Regime hat das einst reichste Land Lateinamerikas ausgeplündert, linke Totalverwirrtheit sorgt für anhaltendes Chaos. Venezuelas beratungsresistenter Präsident Nicolás Maduro würde die Erdkugel allerdings lieber zu einer Scheibe erklären, als eigene Fehler einzugestehen. Angesichts der hoffnungslosen Lage flüchten seit Monaten Zehntausende aus Venezuela in die Nachbarländer Brasilien und Kolumbien. Nach Berichten kolumbianischer Medien haben alleine am Montag (24.) fast 26.000 Venezolaner die Grenze nach Kolumbien überschritten.
Viele gaben an, sich in der Grenzstadt Cúcuta mit Lebensmitteln und Medikamenten eindecken zu wollen. Tausende nutzen Kolumbien allerdings nur als Transitland für ihre Flucht nach Ecuador und Peru. „Venezuela, mein Heimatland, gibt es nicht mehr. Ich habe alles verkauft und verlasse zusammen mit meinem Sohn und meiner Frau die Heimat“, offenbarte einer der Befragten im Gespräch mit “ Caracol TV Noticias“.
Das kolumbianische Amt für Migration teilte mit, die Migrationsströme genau zu beobachten. Große Sorge herrscht vor dem 30. Juli. Trotz weltweiter Proteste will Staatsoberhaupt Maduro am kommenden Sonntag die Wahl einer verfassungsgebenden Versammlung abhalten. Die geplante Versammlung könnte die Verfassung ändern und das derzeit von der Opposition dominierte Parlament auflösen.
Update, 26. Juli
Laut den kolumbianischen Einwanderungsbehörden ist die venezolanische Krise und die daraus resultierende Massenflucht ein Problem für die ganze Region. Gespräche mit den Behörden in Peru, Brasilien, Mexiko und Panama wurden geführt.
Losgelöst vom Gesamtproblem verwundert mich als Deutschen, dass angeblich plötzlich so sehr viele Einwohner von Venezuela unbedingt ausgerechnet nach Kolumbien fliehen wollen. Ich kenne das Verhältnis Kolumbien zu Venezuela respektive Venezuela zu Kolumbien seit ca. 1990 so, dass man sich nicht mag. Woher kommt der Sinneswandel? Kann mir das jemand freundlicherweise erklären?
Ich danke hiermit im vorauf für jede Mühe, bei mir eine Wissenslücke zu schließen.