Die Unvollendete: Venezuela zahlte Odebrecht 30 Milliarden US-Dollar

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Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz hat die Seiten gewechselt (Foto: Archiv)
Datum: 01. August 2017
Uhrzeit: 11:27 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der brasilianische Baukonzern Odebrecht hat in Lateinamerika amtierende und frühere Präsidenten bestochen, ranghohe Politiker wanderten bereits reihenweise ins Gefängnis. In Venezuela werden die Untersuchungen blockiert, der Grund dafür liegt auf der Hand. Seit Monaten verhindert die Marionetten-Justiz sämtliche Untersuchungen gegen Regierungsbeamte. Im Juli hatte Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Diaz den Obersten Gerichtshof (TSJ) beschuldigt, die Untersuchung gegen Beamte zu blockieren. Der Präsident/CEO von Odebrecht, Marcelo Odebrecht, hat bereits gestanden, dass 98 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern nach Venezuela geflossen sind. Am Montag (31.) teilte Ortega mit, dass Venezuela für noch nicht fertiggestellte Projekte bereits 30 Milliarden US-Dollar an Odebrecht gezahlt hat.

Darunter befinden sich nach ihren Worten eine Brücke über den Orinoco und die Metro von Caracas. Die Generalstaatsanwältin beklagte die Schwierigkeiten bei der Strafverfolgung. In zahlreichen Fällen von Korruption (insgesamt 36.124), in die hohe Regierungsbeamte verwickelt sind, wird der Zugang zu Beweismitteln blockiert.

In den letzten Wochen hatte Ortega mit mehreren Ermittlungen gegen Beamte der Regierung von Präsident Nicolás Maduro begonnen. „Wohin sind die Ermittlungsunterlagen verschwunden? Auf den ersten Blick ist zu beobachten, dass die Arbeiten gelähmt sind. Wer ist dafür verantwortlich? Wer steht gerade für die Unterschlagungen im Land“, so Ortega.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    noesfacil57

    Und das an Ermittlungen von einer dem Chavismo nahestehenden Staatsanwältin.
    Hut ab!
    Was wird wohl ermittelt, wenn dies jemand tut, der nur seinem Berufsethos und keiner politischen Richtung verpflichtet ist???

  2. Erfahrungsgemäß darf man davon ausgehen, daß Odebrecht die genannten 30 Milliarden zur Verteilung an private Konten venezolanischer PSUV-Bonzen erhalten hat, abzüglich einer satten Provision, und die, wie üblich, nicht realisierten Bauprojekte nur der Tarnung dienen. Das ist die Standard-Masche seit Chávez an die Macht kam. – Ob das auf diesen konkreten Fall auch zutrifft, entzieht sich aber meiner Kenntnis.

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