Zum 100. Geburtstag von Erzbischof Oscar Romero am 15. August 2017 erinnert die Christliche Initiative Romero (CIR) an einen Mann, der weit über seine Heimat El Salvador hinaus als Anwalt der Armen und Stimme der Unterdrückten gilt. Romero ist einer der weltweit bekanntesten und am meisten verehrten Märtyrer des 20. Jahrhunderts. Er ist für viele Menschen nicht nur Beispiel und Vorbild für christliche Nächstenliebe, sondern auch ein Modell von Humanität.
Für eine Weltgesellschaft in der Krise vereint das Modell Romero in sich gesellschaftliche Sensibilität, Option für die Schwächsten, intellektuelle Aufrichtigkeit, Courage und Mut, Dialogfähigkeit sowie die Suche nach und Zeugnis von der Wahrheit. Weltweit versuchen sich Menschen und Institutionen an den Werten Romeros zu orientieren, in der Art, wie sie aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen. Romero konnte diese Aufgabe erfüllen, weil er „wie jeder gute Prophet ein ‚anstrengender‘ Heiliger“ war, wie Armando Ochoa von FUNDAHMER, Projektpartner der Christlichen Initiative Romero, aus El Salvador sagt.
Oscar Arnulfo Romero wurde am 15. August 1917 in El Salvador geboren. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, erhielt aber die Möglichkeit zum Studium der Theologie an der Gregoriana in Rom und wurde dort 1942 zum Priester geweiht. Zurück in El Salvador durchlief Romero eine beachtliche Kirchenlaufbahn und wurde 1977 zum Erzbischof von San Salvador ernannt. Dies geschah in einer zerrissenen Gesellschaft, in der die politisch und wirtschaftlich Mächtigen Kritik mit Unterdrückung und Gewalt beantworteten. Mit der Ernennung Romeros zum Erzbischof waren sie hoch zufrieden, wähnten sie ihn doch auf ihrer Seite.
Spätestens aber der Mord an seinem Freund, dem Befreiungstheologen Rutilio Grande, öffnete Romero die Augen für die Lebenswirklichkeit der großen Mehrheit der Bevölkerung. Romero wurde zu Anwalt und Stimme der Ausgegrenzten. In seinen charismatischen Predigten nannte er die Verantwortlichen für das Leid der Bevölkerung beim Namen, was ein Grund dafür war, dass er selbst 1981 am Altar erschossen wurde. Auf die Frage, ob er keine Angst vor dem Tod habe, hatte er kurz zuvor geantwortet: „Sie können mich töten, aber nicht die Stimme der Gerechtigkeit.“
Die Christliche Initiative Romero (CIR) setzt sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Nicaragua, El Salvador, Guatemala und Honduras ein. Ziel ist, eine Brücke zwischen Ländern des Südens und Deutschland zu schlagen. Dazu betreibt die CIR außerdem Kampagnen- und Bildungsarbeit in Deutschland. Im Sinne ihres Namensgebers, Oscar Romero, setzt sie sich gegen Ungerechtigkeitsverhältnisse ein und ergreift Partei für die Armen.
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