Weltweiter Bestand von Mangroven geht dramatisch zurück

mangroven

Wälder auf Stelzen schwinden rapide (Foto: Uwe Johannsen/WWF)
Datum: 08. September 2017
Uhrzeit: 09:54 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Vom 12. bis 17. September lädt das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) zu einem internationalen Wissenschaftssymposium über den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Mangroven, deren Bestand weltweit dramatisch zurückgeht. Zu der Tagung der Mangroven-Fachgruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) werden knapp 100 der führenden Mangrovenforscherinnen und -forscher aus aller Welt erwartet. Das renommierte Treffen findet seit 2013 einmal im Jahr an wechselnden Orten statt und kommt jetzt auf Initiative des ZMT erstmals nach Deutschland in die Hansestadt Bremen.

Mangrovenwälder gedeihen in unwirtlich erscheinenden Lebensräumen. Die 70 bis 80 verschiedenen Mangrovenarten, die es weltweit gibt, wachsen in der Gezeitenzone oder an Flussmündungen und können in Salzwasser und Sedimenten mit wenig Sauerstoff leben – toxische Bedingungen für die meisten Pflanzen. Mangroven erstrecken sich global über eine Fläche von rund 15 Millionen Hektar. Jährlich fallen jedoch bis zu 2 Prozent dieser hochproduktiven Küstenökosysteme der Rodung und Abholzung zum Opfer, um Platz für Hotelanlagen, Palmölplantagen oder Aquakulturteiche zu schaffen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen daher zunehemend vor der Frage, wie man die Mangroven schützen und nachhaltig nutzen kann, denn für Menschen und Tiere spielen diese tropischen Küstenwälder eine wichtige Rolle. „Mangroven speichern riesige Mengen an Kohlenstoff und Stickstoff in ihren Sedimenten und tragen erheblich zum globalen Klimaschutz bei“, erklärt Professor Martin Zimmer, Leiter der Arbeitsgruppe Mangrovenökologie am ZMT und Organisator des Tagung. „Darüber hinaus bewahren sie Küsten vor Erosion durch Sturmwellen. Da ein Drittel der Weltbevölkerung an Küsten lebt, ist auch diese Schutzfunktion von enormer Bedeutung.“

Auf dem Symposium der Mangroven-Fachgruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) treffen sich internationale Forscherinnen und Forscher verschiedenster Disziplinen zum fachlichen Austausch. Das Tagungsprogramm ist breitgefächert: In 35 Vorträgen und 30 Postern werden Fragestellungen rund um die übergeordneten Themen Wiederherstellung und Schutz von Mangrovenwälder diskutiert werden.Viele der Vortragenden arbeiten in Wiederaufforstungsprojekten oder Schutzgebieten in Bangladesch, Gambia, Indonesien, Kolumbien, Jamaika, Malaysien, Phillipinen, Tansania oder den USA.

„Mangroven sind erst vor einigen Jahrzehnten sehr stark in das Interesse der Forschung gerückt, seit man mehr über ihre wichtige Rolle als Kohlenstoffsenke weiß“, so Prof. Zimmer. „Gleichzeitig sind diese wertvollen Ökosysteme die Kinderstube für viele Fische und andere Meerestiere, die nicht nur die Bevölkerung vor Ort, sondern auch wir in Deutschland als Nahrungsquelle nutzen. Erst wenn wir das Ökosystem Mangrove verstehen, können wir es auch adäquat schützen. Dazu trägt das IUCN Symposium jedes Jahr einen Teil bei.“

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