Vom 16. – 21. Oktober 2017 treffen sich in der Universität Mayor de San Andrés in La Paz, Bolivien, Vertreter*innen der Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlicher, Wissenschaftler*innen und andere Fachleute aus vier Kontinenten, um Konzepte und Praxis des Schutzes und der Förderung der Rechte arbeitender Kinder zu diskutieren.
Die Stadt La Paz wurde ausgewählt, da der plurinationale Staat Bolivien mit seinem neuen Kinder- und Jugendgesetz (Ley Nr. 548) anstelle eines pauschalen Verbots der Kinderarbeit dem Schutz und der Förderung arbeitender Kinder Vorrang gibt, eine Tatsache, die zu intensiven Debatten auf internationaler Ebene geführt hat. Die damit ermöglichte Partizipation der Kinder wurde dagegen erneut von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) auf der „IV. Weltkonferenz zur nachhaltigen Abschaffung der Kinderarbeit“ verweigert, die vom 14.-16. November in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires stattfinden soll.
Das Internationale Forum “Öffentliche Politik mit arbeitenden Kindern und Jugendlichen. Perspektiven und Erfahrungen aus der Perspektive des Globalen Südens“ wird von der Stiftung La Paz, dem Netzwerk „EuropaNATs“ und der Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher Lateinamerikas und der Karibik (MOLACNATs) unter der Schirmherrschaft der Universidad Mayor de San Andrés (und mit Unterstützung mehrerer Organisationen auch aus Deutschland) veranstaltet. Zu Vorträgen, Podiumsdiskussionen und in Workshops kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Simbabwe, dem Senegal, der Elfenbeinküste, Indien, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Venezuela, Bolivien, Argentinien, Peru, Mexiko, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Spanien, der Schweiz, Italien, Belgien, Deutschland und den USA zusammen.
Unter anderem stehen folgende Themen zur Debatte:
weiterführende Konzepte in der Kinder- und Jugendpolitik und ihre Erneuerung im Interesse
der arbeitenden Jungen und Mädchen;
Erfahrungen und Perspektiven der Kinder in den andinen und amazonischen Kulturen;
Auseinandersetzung mit der repressiven Politik zur Abschaffung der Kinderarbeit und alternative
Ansätze zum besseren Schutz und der Förderung arbeitender Kinder;
adäquate Bildungskonzepte und -angebote für und mit arbeitenden Kindern;
Fragen der praktischen Umsetzung des Bolivianischen Kinder- und Jugendgesetzes;
Erfahrungen und Herausforderungen der Bewegungen arbeitender Kinder in verschiedenen
Kontinenten.
Am Ende des Forums werden in einem öffentlichen Akt die Schlussfolgerungen präsentiert. Die anwesenden Kinder erstellen ein allegorisches Wandgemälde zur Feier der mehr als vierzigjährigen Geschichte der Bewegungen arbeitender Kinder und Jugendlichen. Nach Beendigung des Forums findet vom 19.-21. Oktober ein internes Internationales Treffen der arbeitenden Kinder und Jugendlichen mit sozialen Bewegungen statt, um künftige Aktionen
zu koordinieren.
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