Trotz terroristischer Anschläge und politischer Unruhen ist die Reiselust weltweit ungebrochen. Die unsichere geopolitische Lage wirkt sich jedoch auf die Wahl des Urlaubsziels aus. Nach Anschlägen in der Türkei und Ägypten traf es nun auch das beliebteste Urlaubsziel weltweit: Spanien. Hier wählten die Angreifer mit den „Las Ramblas“ in Barcelona ein beliebtes Touristenziel als Anschlagsort. Während terroristische Anschläge vor allem in Nordafrika und der Türkei dazu führten, dass die Buchungszahlen drastisch sanken, sind die Auswirkungen auf die Tourismusindustrie in europäischen Ländern noch offen.
Beinahe die Hälfte aller internationalen Reisenden plant, ihr Reiseverhalten zu ändern
In diesem Jahr führte IPK International zum dritten Mal eine Sonderumfrage zum Thema „Terrorgefahr und Tourismus“ in mehr als 20 Hauptquellmärkten weltweit durch. Die Studie ergab, dass für 45 Prozent der internationalen Reisenden die Terrorgefahr einen Einfluss auf deren diesjährige Reiseplanung haben wird. Im Vergleich zu 2016 entspricht dies einem Anstieg von sechs Prozentpunkten. Jedoch zeigt die jüngste Studie regionale Unterschiede zwischen Quellmärkten in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika. Besonders Reisende aus asiatischen Quellmärkten wie Südkorea, China und Japan aber auch aus Russland sind sensibler gegenüber Terror und werden damit zu einer höheren Wahrscheinlichkeit durch Instabilität und Terrorwarnungen in ihrer Reiseplanung beeinflusst. Reisende aus europäischen Quellmärkten wie Dänemark, Schweden und Finnland weisen dagegen eine vergleichsweise geringe Sensibilität gegenüber Terror auf. Auch Singles zeigen sich gegenüber Terrorwarnungen relativ unbeeindruckt, während Reisende mit Kindern deutlich vorsichtiger sind.
Verschiebung der Reiseströme von „unsicheren“ zu „sicheren“ Zielen
Angesichts der weltweiten Sicherheitslage wächst die Bedeutung von Urlaub im eigenen Land: 16 Prozent der internationalen Reisenden gaben in der Umfrage an, dass sie in den kommenden 12 Monaten nicht verreisen werden oder nur Reisen im eigenen Land planen. Weitere 29 Prozent sagten aus, dass sie weiterhin ins Ausland reisen werden, jedoch nur in Länder, die sie als „sicher“ ansehen.
Bei einigen Destinationen verschlechterte sich das Image als „sicheres Reiseland“ im Vergleich zu 2016 weiter: So bewerteten im vergangenen Jahr rund 64 Prozent der Befragten die Türkei als „unsicher“ – in 2017 sind es bereits 76 Prozent.
Insgesamt werden vor allem die Türkei, Israel, Ägypten und Tunesien von den Befragten als „unsicher“ wahrgenommen, während Kanada, die Schweiz, Australien und Skandinavien als besonders sichere Reisländer eingestuft werden. Somit dürfte die Verschiebung der Reiseströme von „unsicheren“ zu „sicheren“ Zielen im Laufe des Jahres weiterhin anhalten.
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